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Juan Manuel Santos mit Ehefrau und Anhängern in Bogota.

Foto: REUTERS/Jose Miguel Gomez

Bogotá - Kolumbiens neuer Präsident wird erst nach der Stichwahl am 20. Juni feststehen. Als Favorit geht der Kronprinz von Präsident Alvaro Uribe, der rechte Ex-Minister Juan Manuel Santos, ins Rennen, der in der ersten Runde am Sonntag 46 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Antanas Mockus, der für die grüne Partei antrat, kam auf überraschend niedrige 21 Prozent. Die Umfrageinstitute hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert.

Santos gehört einer traditionellen Oberschichtsfamilie an, die die Zeitung El Tiempo verlegt. Der 58-jährige Wirtschaftsexperte, der in London studierte, hat eine Fortsetzung der Sicherheitspolitik von Uribe versprochen. Lang waren die Gesichter bei den Anhängern von Mockus. Mockus war klarer Favorit in Facebook und Twitter, und keine der Umfragen hatte ihn mehr als fünf Punkte hinter Santos gesehen. Ähnlich wie in Chile im Dezember, wo der Außenseiter Marco Enriquez-Ominami zum Liebling der jungen Generation aufstieg, aber letztlich mit 20 Prozent der Stimmen klar abgeschlagen auf dem dritten Platz landete, zeigte sich auch in Kolumbien die relativ geringe Aussagekraft derartiger Popularitätsphänomene. (Sandra Weiss/DER STANDARD, Printausgabe, 1.6.2010)