Rom/Hamburg - In Rom öffnet an diesem Sonntag das nationale Museum für die Künste des 21. Jahrhunderts (MAXXI) seine Tore. Bei der Vorstellung des Museums am Donnerstagnachmittag wurde der italienische Kulturminister Sandro Bondi allerdings ausgepfiffen, als er die Einweihung des MAXXI als Verdienst der Regierung Berlusconi bezeichnete. "Der Regierung Berlusconi ist es zu verdanken, dass der MAXXI fertiggebaut wurde. Die Regierung hat 30 Millionen zur Verfügung gestellt, um das Projekt zu vollenden, nachdem sich die Bauarbeiten jahrelang hingezogen haben", meinte Bondi. Seine Worte wurde von Pfiffen anwesender Journalisten, Kritiker, Sammler und Kuratoren unterbrochen.

Unmut auch in Hamburg: Kurz vor Beginn der Richtfestzeremonie für die Elbphilharmonie haben am Freitag etliche Demonstranten gegen das Prestigeprojekt protestiert. Als Römer verkleidet feierten sie "Rom am Abgrund" und forderten "eine Elphi reicht nicht für alle". Mit Liedern besangen sie das "Denkmal für die Reichen" und "ein Schandmal für unsere Stadt" und verteilten mit 350.000.000 Euro bedruckte Geldscheine. Die Kosten des Konzerthauses der Schweizer Architekten Herzog und de Meuron für die Steuerzahler stiegen von ursprünglich 77 Millionen Euro auf mittlerweile 323 Millionen Euro. Auch auf der Elbe fuhren Demonstranten mit einer Barkasse vor dem Gebäude und forderten auf einem Plakat "Elphi entern". (APA)