Tester: Android 2.2 schneller und besser benutzbar als vorige Versionen

Screenshot: Gizmodo

Gizmodo hat Web-Browsing mit Android 2.1 und 2.2 am Nexus One mit dem iPad verglichen

Grafik: Gizmodo

Googles Smartphone- und Tablet-Betriebssystem Android hat in einem Jahr acht Prozent Marktanteile dazu gewonnen. Von 1,6 Prozent im ersten Quartal 2009 konnte sich Android mittlerweile weltweit auf 9,6 Prozent hochhanteln. Mit der vor kurzem auf der Google I/O präsentierten neuen Version 2.2, Codename Froyo, dürfte das Wachstum in den kommenden Monaten noch weiter anziehen. Froyo sei die "am besten benutzbare, feingeschliffenste" Version von Android bisher, urteilt Gizmodo nach einem ersten Test.

Spürbar schneller

Mit dem neuen Just-in-Time-Compiler der Java-Engine Dalvik sei der Geschwindigkeitszuwachs deutlich spürbar. Google gibt eine zwei- bis fünffache Performance-Verbesserung an, die gut nachvollzogen werde könne. Sowohl das Betriebssystem als auch die Apps würden schneller reagieren. Auch das Web-Browsing sei dank der neuen V8 JavaScript-Engine deutlich flotter. Gizmodo hat dafür Android 2.1 und 2.2 am Nexus One mit Apples iPad verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass das iPad zwar auf den meisten getesteten Websites vorne liegt, doch Froyo hat gegenüber Eclair (Android 2.1) stark aufgeholt.

Flash-Unterstützung

Die Unterstützung von Flash sei grundsätzlich ein Pluspunkt. Der Flash Player 10.1 kann in Beta-Version aus dem Android Market heruntergeladen werden. Im Test von Gizmodo war Flash unter Android 2.2 auf "On demand" eingestellt. Flash-Inhalte werden damit nicht automatisch geladen, sondern können bei Bedarf mit einem Klick darauf nachträglich angezeigt werden. In einem Test von Pocketnow.com zeigte sich, dass die Beta-Version den Android-Browser spürbar verlangsamt. Google behauptet auch eine längere Akku-Laufzeit, doch das hätten die Blogger im Test auf dem Nexus One nicht beobachten können.

WLAN-Hotspot

Eines der wichtigsten neuen Features von Android 2.2 sei die Möglichkeit, ein Handy in einen WLAN-Hotspot zu verwandeln. Laut Gizmodo funktioniere das so einfach, wie man es sich erhofft habe. Mit der Funktion kann beispielsweise von einem Notebook aus die 3G-Verbindung des Android-Smartphones via WLAN genutzt werden. Die Verschlüsselungsoptionen seien allerdings auf WPA2 beschränkt.

Verbesserungspotential

Für Gizmodo sei die Benutzeroberfläche von Android generell noch nicht so abgerundet und elegant wie die von iPhone OS oder Palms webOS, aber mit Froyo seien weitere Fortschritte gemacht worden. So sei das Interface der Messaging-Apps für den Versand von SMS und MMS, Google Talk und Gmail nun einheitlicher. Über das neue Homescreen-Widget seien Dialer, App-Menü und Browser immer erreichbar. Die Blogger orten allerdings noch Verbesserungspotential. So seien einige Features noch zu verborgen, Copy-and-Paste funktioniere außerdem noch nicht einwandfrei.

Android Market

Auch die Suche von Apps im Android Market sei noch zu kompliziert. Google bietet im Gegensatz zu Apple keine Möglichkeit, Apps am Desktop zu durchsuchen. Hier muss man derzeit auf Seiten von Drittanbietern wie AndroLib oder doubleTwist zurückgreifen. Positiv sei aber, dass man alle Apps gleichzeitig und optional auch automatisch aktualisieren kann. Zudem können Apps nun auf der SD-Karte gespeichert werden. Die Tester merken allerdings an, dass diese Option vermutlich vom Entwickler freigegeben werden müsse.

Gute Aussichten

Minuspunkte gebe es nach wie vor für die Musik-Anwendung und das virtuelle Keyboard. Hier hat Google zwar Verbesserungen angekündigt, doch diese werden erst in der nächsten Version von Android, Gingerbread, Einzug halten. Anschließend meinen die Blogger, dass sich Android 2.2 nun erstmals komplett anfühle. Angesichts der rasanten Entwicklung der vergangenen 18 Monate sei man zuversichtlich, dass die derzeitigen Kritikpunkte in den kommenden Versionen ausgebügelt werden. (br)