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Linz - Die Österreicher würden - wenn sie wegen einer Verschlechterung der persönlichen wirtschaftlichen Situation sparen müssten - zuerst auf Urlaubsreisen verzichten. Deswegen die Wohnungssituation zu verändern, stößt hingegen am wenigsten auf Gegenliebe. Das ist das heute, Freitag, veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.

Den mehr als 1.000 Ende April/Anfang Mai repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren ausgewählten Personen ist eine Liste von 22 Möglichkeiten vorgelegt worden, wie sie auf schlechtere wirtschaftliche Verhältnisse reagieren könnten. Mit 54 Prozent die meisten gaben an, sie würden auf Urlaubsreisen verzichten. 52 Prozent würden weniger oft in ein Cafe oder Gasthaus gehen, 51 Prozent bei den Ausgaben für Kleidung sparen.

Bei rund zwei Fünftel würde der Krisenreflex darin bestehen, in Billigpreisgeschäften einzukaufen, auf verschiedene Annehmlichkeiten wie Kino- oder Sportplatzbesuche zu verzichten sowie zu versuchen, die Betriebskosten wie Gas, Heizung oder Strom zu reduzieren. Etwa jeweils ein Drittel der Bevölkerung würde bei einer massiv verschlechterten Wirtschaftslage weniger Geld für Möbel und Einrichtungsgegenstände ausgeben, seltener mit dem Auto wegfahren oder versuchen, nebenher etwas zu verdienen.

Weitere Maßnahmen

Rund jeder vierte Befragte könnte sich mit dem Gedanken anfreunden, ein Sparguthaben aufzulösen, sowie weniger Geld für Nahrungsmittel, Tabak oder Kosmetik auszugeben. Lediglich jeder Fünfte denkt an die Kündigung einer Versicherung, an den Verzicht auf ein Tageszeitungsabonnement oder an den Kauf von weniger Büchern und anderem Lesestoff. Ähnlich fern liegt es den Österreichern, sich beim Staat um eine Unterstützung zu bemühen.

Nur rund jeder Neunte würde den Verkauf von Schmuck, Bildern oder Münzen in Betracht ziehen. Jeweils unter 10 Prozent Nennungen kam die Möglichkeit, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, sich von Verwandten oder Freunden Geld auszuborgen oder bei der Bank einen Kredit aufzunehmen. Das größte Unbehagen bereitet den Österreichern der Gedanke, in einer Notlage mit jemand anderem - beispielsweise Verwandten oder Bekannten - zusammenzuziehen. Nur 5 Prozent wären dazu bereit.

In dieser jüngsten Umfrage erklärten 59 Prozent, im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation in den kommenden ein, zwei Jahren müsse man besorgt sein. 21 Prozent erklärten, man könne beruhigt in die Zukunft sehen. Einen Monat davor betrug das Verhältnis der Besorgten zu den Beruhigten noch 56 zu 28 Prozent. Im Rückblick bis 1973 war die Einschätzung durch die Österreicher schon einmal optimistischer, aber auch pessimistischer. (APA)