Wien - Der börsenotierte Kärntner Maschinenbauer und Verpackungshersteller Hirsch Servo AG hat auch nach den ersten drei Quartalen 2009/10 aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen und Risikovorsorgen noch tiefrote Zahlen geschrieben. Das Management geht den Angaben zufolge "von einem stärker negativen Ergebnis" für das Geschäftsjahr 2009/10 aus als erwartet, wie Hirsch Servo mitteilte. Der Turnaround könne ab 2010/11 geschafft werden.

Der Bilanzverlust für die ersten drei Quartale beträgt 7,3 Mio. Euro, nach einem kleinen Gewinn von 0,11 Mio. Euro per Ende Juni 2009. Man gehe davon aus, dass der Verlust im Gesamtjahr nicht schlechter als das Ergebnis nach drei Quartalen ausfalle, sagte eine Unternehmenssprecherin auf APA-Anfrage. Der Tiefpunkt sei erreicht. Risikovorsorgen durch Forderungswertberichtigungen und Bewertungen des Vorratslagers sollen künftige Ergebnisse entlasten. Der Fokus für das laufende Geschäftsjahr liege weiterhin auf der Sicherung der Liquidität.

Der operative Verlust erhöhte sich den heute, Freitag, veröffentlichten ungeprüften Quartalszahlen zufolge gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von minus 1,94 auf minus 5,89 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) verschlechterte sich weiter von minus 6,44 auf minus 7,28 Mio. Euro. Der Umsatz verringerte sich um 14 Prozent von 66,4 auf 57,4 Mio. Euro, geht aus der Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens hervor.

Die Eigenkapitalquote verschlechterte sich auf 5 Prozent (Ende Juni: 12,6 Prozent). Zum Stichtag 31. März 2010 waren bei Hirsch Servo 605 Mitareiter beschäftigt, wegen der umfangreichen Sparmaßnahmen um 53 weniger als im Vorjahr. Die Investitionen wurden zur Liquiditätssicherung deutlich von 5,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,3 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen zurückgefahren.

Das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 zeige einen deutlich positiven Umsatztrend. Die hohe Auslieferungsrate sowie die gestiegenen Deckungsbeiträge bei den Maschinen lassen auf eine positive Entwicklung auch im vierten Quartal schließen, heißt es in der Aussendung.

Die Investorensuche für die beiden Projektgesellschaften GGB-Global Green Built GmbH und Global Green Pallets GmbH sei nicht erfolgreich gewesen. Um den Restrukturierungsprozess zu forcieren, werden die bestehenden Projektbeteiligung ausgegliedert und die werthaltigen Assets (z. B. Lizenzen und Markenrechte) an andere Konzerngesellschaften übertragen. Die Gesellschaften werden entweder geschlossen oder verschmolzen. (APA)