Frankfurt - Der deutsche Baumarkt-Konzern Hornbach hat der Konkurrenz in der Wirtschaftskrise Marktanteile abgejagt. Im harten Wettbewerb um die Gunst der Heimwerker setzt das Management auf ein großes Angebot und eine fachkundige Beratung. Das Familienunternehmen beteilige sich nicht an Rabattschlachten und setze auf eine vorsichtige Expansion aus eigener Kraft, sagte Vorstandschef Albrecht Hornbach am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Frankfurt: "Wir stehen heute besser da als jemals zuvor."

In dem Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 14 Prozent auf 152,5 Mio. Euro. Der Überschuss brach zwar um 27 Prozent auf 82,1 Mio. Euro ein. Allerdings habe ein Jahr zuvor der Verkauf mehrerer Immobilien das Ergebnis ungewöhnlich in die Höhe getrieben, erläuterte Finanzchef Roland Pelka.

Die börsennotierte Vorzugsaktie der Firmenholding, die neben dem Hauptgeschäft mit Baumärkten auch den Baustoffhandel umfasst, war mit einem Plus von sechs Prozent größter Gewinner im Kleinwerteindex SDax.

Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2009/10 um 3,7 Prozent auf 2,85 Mrd. Euro, wie Hornbach bereits im März mitgeteilt hatte. Die Baumarktkette, die dazu allein 2,69 Mrd. Euro beisteuerte, wuchs auch ohne Berücksichtigung neu eröffneter Filialen stärker als die Konkurrenz: Während der Branchenumsatz flächenbereinigt um 0,7 Prozent stieg, legte die Hornbach Baumarkt AG im selben Zeitraum in ihrem Heimatmarkt zwei Prozent zu. Der ebenfalls börsennotierte Konkurrent Praktiker war dagegen in Deutschland auf gleicher Fläche um 2,2 Prozent geschrumpft.

Hornbach will in den kommenden Jahren sein Expansionstempo beschleunigen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen, im darauffolgenden Jahr könnte es Hornbach zufolge auch eine hohe einstellige Prozentzahl werden. Bis Anfang 2011 sollen vier neue Baumärkte in den Niederlanden, Tschechien und Rumänien eröffnet werden. Ab 2012 plant der Vorstand dann wieder eine höhere Schlagzahl mit durchschnittlich sieben Neueröffnungen im Jahr. Aufgrund höherer Ausgaben für die Expansion werde das Ebit im laufenden Geschäftsjahr etwas niedriger ausfallen als bisher. (APA/Reuters)