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Die Todesfälle bei Foxconn haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen und den als "militärisch" beschriebenen Managementstil ausgelöst.

Foto: Reuters/Bobby Yip

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Kurz vor dem neuerlichen Selbstmord eines Mitarbeiters von Foxconn hatte der Vorsitzende des Mutterunternehmens Hon-Hai die Fabrik besucht.

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Peking - Erneut ist ein Mitarbeiter des weltgrößten Elektronik-Herstellers Foxconn in den Tod gestürzt. Der neue Todesfall in dem Werk im südchinesischen Shenzhen passierte nur wenige Stunden nachdem der Vorsitzende des Mutterunternehmens Hon-Hai mit einer Gruppe von Journalisten die Fabrik besucht hatte. In dem Werk hat es eine Serie von Selbstmorden gegeben. Es war der zehnte tödliche Zwischenfall und zwölfte Sturz dieser Art in der Fabrik seit Jahresanfang. Zwei Mitarbeiter wurden bei versuchten Selbstmorden schwer verletzt.

Zuvor hatte Hon-Hai-Chef Terry Kuo den Reportern das Unternehmen gezeigt, um Vorwürfe über schlechte Arbeitsbedingungen als Ursache zu entkräften. Er versprach auch weitere Anstrengungen, um neue Selbstmorde zu verhindern. Vor Mitternacht stürzte dann allerdings wieder ein Beschäftigter vom Dach eines Wohnheimes in den Tod, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Umstände schienen auf einen weiteren Selbstmord hinzudeuten, auch wenn das zunächst nicht offiziell bestätigt wurde.

In der Fabrik arbeiten mehr als 300.000 Beschäftigte. Foxconn fertigt für Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell oder Sony. Die Todesfälle haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen und den als "militärisch" beschriebenen Managementstil von Foxconn ausgelöst. Die chinesische Regierung zeigte sich besorgt und hob die Fürsorgepflicht von Arbeitgebern hervor. Experten verwiesen als mögliche Ursachen auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler Wanderarbeiter hin. Inzwischen erhielten die Beschäftigten einem Pressebericht zufolge einen Brief des Managements, in dem sie sich schriftlich verpflichten müssen, sich nicht selbst zu töten. (APA)