Die jährliche Studie unter internationalen Geschäftsleuten hat ergeben, dass Wien die höchste Lebensqualität hat - vor Zürich und Genf. Das zeigt jetzt einmal die Prioritäten von internationalen Geschäftsleuten. "Sicherheit, politische Stabilität und eine funktionierende Infrastruktur", darauf kommt's den Managern nach der sogenannten Mercer-Studie an. Haben wir, haben wir - und dazu noch the worldfamous Heurigen. Wie gesagt, wenn jetzt noch ein Meer da wäre, nur ein kleines - perfekt !

Bürgermeister Häupl ist denn auch "überglücklich", obwohl ihn die ausländischen Geschäftsleute am 10. Oktober wahrscheinlich nicht wählen werden. Damit nehmen wir aber jetzt eine Auszeit von dem beliebten Mantra "An Wien kann man eh nichts verbessern" und gestatten uns eine kleine Übellaunigkeit:

Die letzte größere stadtgestalterische Idee war die Donauinsel. So groß muss es ja nicht wieder werden, aber mehr als jetzt wäre schön.

Die Eventkultur ist eh okay (täuscht uns das, oder vermochte die ORF-Kamera nicht über den eher schütteren Besuch des "Wiener Kirtags" am Rathausplatz hinwegzugleiten?). Aber jetzt wäre langsam wieder mehr Substanz angesagt.

Und: Das Wiener Zentralproblem der zu lange ignorierten Zuwanderung ist erst zart angetastet. Da muss mehr Energie und Hirn rein.(Hans Rauscher, DER STANDARD Printausgabe 27.5.2010)