"Der richtige Standpunkt: Gegen Gewalt"

Wien - Jede fünfte Frau ist täglich mit dem Thema Gewalt konfrontiert. Tätliche Angriffe und Übergriffe sind ein Teil ihres Lebens, ein Teufelskreis, aus dem sich viele ohne Hilfe nur schwer befreien können. Gewalt findet dabei häufig im engsten Familienkreis statt, verdeckt und ungesehen von der Außenwelt.

Die Kampagne "Der richtige Standpunkt: Gegen Gewalt", initiiert von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, soll helfen, die vorherrschende Problematik aufzudecken und das Tabuthema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Den Anfang machen Prominente: auf insgesamt 300 City-Light Plakaten in Wien treten u.a. Chris Lohner, Christina Stürmer, Andrea Händler, Wolfgang Böck und Ümit Korkmaz  mit ihren Standpunkten entschieden gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auf. Die Kampagne setzt aber nicht nur auf bekannte Namen, sondern ruft jede/n zum Mitmachen auf.

Foto: Gewista

Wie es funktioniert

Auf 50 City-Light Sonderstellen können von 20. Mai bis 2. Juni große Haftnotizzettel mit der Aufschrift "Mach mit & schick!" von den PassantInnen abgezogen und mitgenommen werden. Das Mitmachen ist einfach: Wie auf den Hauptsujets soll ein Foto der eigenen Beine, gemeinsam mit einem Zettel oder einer Tafel, auf dem der persönliche Standpunkt gut leserlich geschrieben steht, abgelichtet werden. Das Foto kann auf www.standpunktgegengewalt.wien.at hochgeladen werden.

"Mit der Haftnotiz-Kampagne auf den City-Lights wollen wir auf unsere Aktion gegen Gewalt an Frauen aufmerksam machen und möglichst viele Menschen dazu anregen, ihr persönliches Statement gegen Gewalt abzugeben. Die eingesendeten Fotos werden Teil einer großen Bildergalerie und damit zu einem wichtigen Beitrag für die Kampagne", erklärt Danila Neuwirth von der Frauenabteilung der Stadt Wien.

Foto: Gewista

"Die Aufgabenstellung bei der Initiative war, die Leute nicht nur mit aussagekräftigen Sujets auf das Thema aufmerksam zu machen, sondern möglichst viele Menschen in die Kampagne einzubinden", führt Alexander Rittberger von der Agentur kommunikationsbuero aus. Haftnotizzettel auf den City Lights seien da die ideale Lösung gewesen, "weil die gelben Zettel ohne viele Worte darauf hinweisen, dass es etwas Wichtiges zu erledigen gibt."

Auch Karl Javurek, CEO Gewista, begrüßt es, "wenn unsere Werbeträger neben der Verbreitung der üblichen Werbebotschaften auch die Verbreitung gesellschaftsrelevanter Themen übernehmen können. Die Nutzung des flächendeckenden City Lights-Netzes macht bei einer solchen Initiative ein 'Übersehen' des Themas unmöglich und lässt Ausreden wie 'ich habe nichts davon gewusst' nicht gelten."

Durchgeführt wird die Kampagne "Der richtige Standpunkt: Gegen Gewalt", die bis Herbst 2010 laufen wird, von der MA 57-Frauenabteilung der Stadt Wien in Kooperation mit dem Verein Wiener Frauenhäuser. (red)

Link: www.standpunktgegengewalt.wien.at

Foto: Gewista