Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei gutem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 45,91 Punkte oder 2,00 Prozent auf 2.339,28 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund vier Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.343 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,76 Prozent, DAX/Frankfurt +1,55 Prozent, FTSE/London +2,49 Prozent und CAC-40/Paris +2,79 Prozent.

Nach den massiven Vortagesverlusten beim ATX von mehr als vier Prozent und einem neuen Jahrestief zeigte der heimische Leitindex am Mittwoch eine klare Gegenbewegung. Kurz vor Sitzungsschluss wurden die Kursgewinne jedoch etwas eingegrenzt. Auch das europäische Umfeld verbuchte klare Aufschläge.

"Auf der aktuellen Hochschaubahn der Börsen befanden wir uns heute oben. Morgen gibt es vielleicht schon wieder eine Talfahrt mit weit geöffneten Augen der Anleger", beschrieb ein Marktteilnehmer die stark volatilen Bewegungen der Aktienkurse. Die schwankenden Notierungen seien auch ein Indiz dafür, dass viel spekulatives Geld kurzfristig orientierter Anleger im Markt ist.

Immofinanz stark

Vor allem Werte die am Vortag stark abgerutscht waren, legten wieder deutlich zu. Immofinanz verteuerten sich um 4,85 Prozent auf 2,38 Euro. Hier belief sich der Vortagesabschlag auf mehr als sieben Prozent.

Die Stimmungslage sei auch stark von den Banken-Aktien getrieben, hieß es im Handel. Erste Group erholten sich um 2,11 Prozent auf 28,50 Euro, nachdem die Erste-Papiere am Dienstag um mehr als neun Prozent eingebrochen waren. Raiffeisen International gingen mit plus 2,98 Prozent auf 33,20 Euro aus dem Börsentag. Im Verlauf legten die Titel zeitweise um mehr als acht Prozent zu.

Unternehmensnachrichten blieben am Berichtstag Mangelware und auch von Analystenseite blieb es recht ruhig. Die publizierten Quartalszahlen von Conwert brachten keine Überraschung, sagte ein Händler. Die Aktien des Immobilienunternehmens kletterten um 3,68 Prozent auf 8,18 Euro in die Höhe. Die Analysten der UniCredit bewerteten die erzielten Mieterträge in einer ersten Einschätzung als im Rahmen der Erwartungen. Das Erstquartals-Betriebsergebnis von Conwert verfehlte hingegen die Schätzungen der UniCredit.

Europaweit erholten sich Stahl- und Bautitel deutlich. voestalpine gewannen um 4,60 Prozent auf 21,83 Euro. Am Dienstag rutschten die voest-Werte noch um mehr als sieben Prozent ab. Strabag legten um 3,10 Prozent auf 18,64 Euro zu. Das heimische Bauunternehmen und der französische Zement-Weltmarktführer Lafarge haben bekanntgegeben, ihre Zementaktivitäten in mehreren zentral- und osteuropäischen Ländern zu bündeln.

EVN sanken um 1,30 Prozent auf 10,61 Euro. Das niederösterreichische Energieunternehmen wird am morgigen Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegen. Rosenbauer befestigten sich um 0,17 Prozent auf 29,18 Euro. Beim Feuerwehrausrüster stehen morgen die Erstquartalsergebnisse auf der Agenda.

Die zehn größten Kursgewinner


1. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +10,32 Prozent
2. TEAK HOLZ INT. AG +9,84 Prozent
3. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG +9,80 Prozent
4. PALFINGER AG +7,84 Prozent
5. POLYTEC HOLDING AG +5,42 Prozent
6. FLUGHAFEN WIEN AG +5,18 Prozent
7. IMMOFINANZ AG +4,85 Prozent
8. BENE AG +4,76 Prozent
9. VOESTALPINE AG +4,60 Prozent
10. A-TEC INDUSTRIES AG +4,17 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


1. AGRANA BETEILIGUNGS-AG -4,60 Prozent
2. WIENER PRIVATBANK SE -1,64 Prozent
3. EVN AG -1,30 Prozent
4. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG -1,10 Prozent
5. MAYR-MELNHOF KARTON AG -0,76 Prozent
6. OESTERR. POST AG -0,71 Prozent
7. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG -0,31 Prozent
8. INTERCELL AG -0,06 Prozent