Washington - US-Präsident Barack Obama hat mit dem vom Westen unterstützten libanesischen Regierungschef Saad Hariri über den Atomstreit mit dem Iran und den Nahost-Friedensprozess beraten. Obama habe dem Ministerpräsidenten bei dessen Antrittsbesuch am Montag in Washington zudem zugesagt, die Stärkung unter anderem der libanesischen Streitkräfte weiter zu unterstützen, teilte das Weiße Haus mit.

Die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats hatten sich vorige Woche auf einen Resolutionsentwurf über neue Sanktionen gegen den Iran geeinigt. Der Libanon gibt sich wie beispielsweise auch die Türkei und Griechenland zurückhaltend gegenüber neuen Strafmaßnahmen gegen Teheran. Der Iran unterstützt die Schiiten-Bewegung Hisbollah im Libanon. Der Libanon hat in diesem Monat den Vorsitz des UNO-Sicherheitsrats inne, in dem derzeit auch Österreich vertreten ist.

Hariri: "Tiefgreifender Frust" in muslimischer Welt

Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri nach dem Gespräch mit Obama vor einem Scheitern der Friedensgespräche im Nahen Osten gewarnt. "Die Uhr tickt", sagte der Regierungschef am Montag. Dennoch sei der Libanon hoffnungsvoll, dass ein dauerhafter Frieden zustande kommen könnte. Palästinenser und Israelis haben vor kurzem indirekte Gespräche aufgenommen.

Hariri sagte weiter, er habe Obama aber auch von dem "tiefgreifenden Frust und der Skepsis" in der muslimischen Welt berichtet. Die Zeit arbeite gegen all diejenigen, die an einen gerechten Frieden glaubten. "Ein Scheitern würde den Extremismus nähren und neue Formen der Gewalt hervorbringen", warnte der libanesische Regierungschef. Dies sei für jeden im Nahen Osten gefährlich, aber auch für die ganze Welt. Die mögliche Belohnung eines Erfolgs der Gespräche übertreffe aber alle Befürchtungen, sagte Hariri. (APA)