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Anlässlich des 30 Jahre Jubiläums von Pro:Woman protestierten in Wien AbtreibungsgegnerInnen in der Wiener Innenstadt.

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

London - Die katholische Kirche in England und Wales verurteilt Pläne des britischen TV-Senders "Channel 4", einen Werbespot für einen Anbieter von Abtreibungen auszustrahlen. "Abtreibung ist keine Dienstleistung"; sie dürfe nicht als solche präsentiert werden, heißt es laut Kathpress in einer Stellungnahme der Bischöfe von Freitag. Schwangere könnten sich durch die Werbung unter Druck gesetzt fühlen, eine schnelle Entscheidung zu treffen, die nie wieder rückgängig zu machen ist, heißt es in der Stellungnahme der Bischofskonferenz: "Dies dient weder dem gesundheitlichen noch dem psychologischen Wohlbefinden der Frauen." 

"LebensschützerInnen" gegen Werbespot

Laut britischen Medienberichten soll die 30-sekündige Reklame erstmals am 24. Mai ausgestrahlt werden. Die zuständigen Kontrollbehörden hätten die Werbung erlaubt, weil es sich bei den AnbieterInnen "Marie Stopes International" um einen "Wohlfahrtsverband" handle, der mit seinen Diensten keinen Profit mache, hieß es. AbtreibungsgegnerInnen und religiöse Gruppen protestierten gegen den Werbespot. Es sei "grotesk", AnbieterInnen von Abtreibungsdiensten Werbeplätze zu geben als handle es sich um "Autofirmen oder Waschmittelhersteller", wurde Michaela Aston von der AbtreibungsgegnerInnen "Life" zitiert.

Marie Stopes als Vorkämpferin "eugenischen Denkens"

Die Organisation "Marie Stopes International" hat auch eine Österreich-Sektion, deren zehnjähriges Bestehen im Vorjahr im Rahmen eines umstrittenen "Jubiläumsempfangs" der Stadt Wien für die MitarbeiterInnen einer Abtreibungsklinik gefeiert worden war. Im Vorfeld hatte es einen kritischen Brief von Kardinal Christoph Schönborn an Bürgermeister Michael Häupl gegeben, in dem der Wiener Erzbischof auch auf Marie Stopes (1880-1958) einging. Marie Stopes sei eine entschlossene Vorkämpferin des "eugenischen Denkens" gewesen, die für die Sterilisierung von "Erbkranken" eingetreten sei, so Schönborn. (APA)