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Kent Mackenzies "The Exiles", ein nahezu verlorenes Werk des unabhängigen US-Kinos, wurde erst 2003 durch Thom Andersens "Los Angeles Plays Itself" wieder entdeckt: Andersen unternahm darin einen dokumentarischen Parcours durch jene Stadtbilder, die sich das Kino von Los Angeles macht. Die Szenen aus den "Exiles" tauchten darin auf als erstaunliche, lichte Schwarzweißaufnahmen aus einem gesellschaftlichen und topografischen Randmilieu - rund um die klingend benannte "Angel's Flight" in Bunker Hill -, das real längst nicht mehr existiert und das in Mackenzies Film nun auch auf DVD ein verdientes Nachleben findet.

Entstanden zwischen 1958 und 1961, basierend auf freundschaftlichen Beziehungen, die der USC-Student Mackenzie zu Native Americans entwickelt hatte, begleitet "The Exiles" eine Handvoll von ihnen in eine Samstagnacht hinein. Er folgt ihnen in laute Bars, an Spieltische oder ins Kino. Und er erzählt dabei ganz beiläufig eine kleine melancholische Geschichte von Männern und Frauen, von Sehnsucht und Enttäuschung. (irr/ DER STANDARD, Printausgabe, 21.5.2010)