Wien - In der Raiffeisen-Bankengruppe werden per Jahresende einige entscheidende Weichen in Schlüsselunternehmen gestellt. Manfred Url (54), Vorstandsmitglied der Raiffeisen Zentralbank (RZB), wird mit Jahresende Erich Rainbacher (61) als Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse ablösen. Nachfolger von Url im RZB-Vorstand wird Johannes Schuster (40). Einen entsprechenden Vorschlag werden Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad und RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner den zuständigen Gremien vorschlagen, teilte das Institut am Donnerstag mit. Rainbacher, der mit Jahreswechsel in den Ruhestand treten wird, hat die Raiffeisen Bausparkasse 22 Jahre lang geführt.

"Erich Rainbacher ist der Doyen unter den Chefs österreichischer Bausparkassen. Er hat die Raiffeisen Bausparkasse entscheidend geprägt. Seine Kundenorientierung, Gestaltungskraft und Ausdauer sind jetzt schon legendär. Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze der Raiffeisen Bausparkasse kann er sich wunschgemäß aus einem erfolgreichen Berufsleben zurückziehen", so Rothensteiner in der Aussendung.

Url, gebürtiger Kapfenberger, ist seit 1982 für Raiffeisen tätig.

Rainbacher, gebürtiger Gmundner, startete seine Karriere 1974 in der RLB OÖ. 1989 wechselte er in die Geschäftsführung der Raiffeisen Bausparkasse in Wien, seit 1991 ist er ihr Generaldirektor. Die Bausparkasse ist neben Österreich in der Slowakei, in Tschechien, Kroatien und Rumäninien tätig. Ihre Bilanzsumme hat sich seit 1988 von 3,2 auf 10 Mrd. Euro im Jahr 2009 verdreifacht. Die Bauspareinlagen verdoppelten sich von 2,9 auf 5,8 Mrd. Euro, die Ausleihungen wuchsen von 3,1 auf 5,6 Mrd. Euro. Mehr als 250.000 Wohneinheiten wurden in der Ära Rainbacher finanziert, in den 28 Jahren seit der Gründung davor waren es 165.000. Als langjähriger Obmann des Vereins der Oberösterreicher in Wien war er Integrationsfigur seiner Landsleute in der Bundeshauptstadt. (APA)