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Links Enceladus und sein Gasausstoß im Gegenlicht, rechts der wolkenverhangene Titan (Kompositbild; angefertigt aus Daten aus dem Jahr 2006).

Foto: REUTERS/NASA/JPL/SSI and NASA/JPL/University of Arizona/Handout

Eine günstige Konstellation der beiden Saturnmonde Enceladus und Titan ermöglicht der "Cassini"-Sonde nun bereits zum wiederholten Male eine nähere Betrachtung der beiden so unterschiedlichen Trabanten auf einen Streich. Schon vor eineinhalb Monaten gelang der von ESA und NASA betriebenen Sonde eine doppelte Annäherung ohne dazwischenliegendes Manöver zur Kurskorrektur - diese Woche war es erneut soweit.

Innerhalb von 48 Stunden zieht die Sonde dabei in einer Distanz von 435 Kilometern an Enceladus und 1.400 Kilometern an Titan vorbei. Dieser Mond, der an Größe den Planeten Merkur übertrifft, ist vor allem aufgrund der Gravitationskräfte, die er auf die Sonde ausübt, von Interesse. Astronomen erhoffen sich von einer Detailanalyse der Daten Rückschlüsse darauf, wie er im Inneren aufgebaut ist und ob sich auf seiner Oberfläche ein Ozean befindet. Außerdem gibt es auf der Temperaturkarte des Mondes noch einige weiße Flecken, die gefüllt werden wollen.

Die interessanteste Stelle auf Enceladus wiederum ist die Südpolregion, wo enorme Ausstöße von Gas, Eis und Dampf festgestellt wurden, die unter anderem den E-Ring des Saturn laufend mit neuem Material befeuern. Woher der Mond die Energie für Vulkanismus erhält, ist immer noch nicht geklärt. Durch eine Analyse im Ultraviolett-Spektrum wollen die Forscher näheres zur chemischen Zusammensetzung dieser ausgestoßenen Schwaden herausfinden - etwa ob sie molekularen Stickstoff enthalten, was wiederum Aufschlüsse über die im Inneren des Mondes ablaufenden thermischen Prozesse ermöglichen würde. (red)