Bischkek - Die für Oktober geplante Wahl eines neuen Präsidenten in Kirgistan ist am Mittwoch von der Übergangsregierung abgesagt worden. Die Chefin der Übergangsregierung, Rosa Otunbajewa, solle bis Ende 2011 die Aufgaben des Präsidenten übernehmen, teilte die Übergangsregierung in Bischkek in einem Dekret mit. Der bisherige Staatschef Kurmanbek Bakijew war vor rund einem Monat nach Massenprotesten gestürzt worden.

Bei neuen blutigen Unruhen sind am Mittwoch mindestens ein Mensch getötet und 16 weitere verletzt worden. Weil die Lage im Land seit dem Sturz des autoritären Präsidenten Kurmanbek Bakijew Anfang April weiter instabil ist, soll nun Übergangsregierungschefin Rosa Otunbajewa das Amt des Staatschefs übernehmen. Ein Dekret über ihre Ernennung werde vorbereitet, teilte die Regierung nach Angaben der Agentur Akipress am Mittwoch mit.

Unterdessen starb bei Schießereien zwischen Anhängern Bakijews und den Kräften der neuen Führung in Jalalabad im Süden des Landes ein Mensch. 16 weitere wurden verletzt. Seit Beginn des blutigen Volksaufstands gegen Bakijew Anfang April wurden bei gewaltsamen Auseinandersetzungen etwa 100 Menschen getötet, mehr als 1.500 weitere wurden verletzt. (APA)