Bild nicht mehr verfügbar.

Mourinhos Tage als Inter-Trainer scheinen gezählt.

Foto: EPA/FRANCO SILVI

Madrid/Mailand - Vier Tage vor dem Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Inter Mailand verdichten sich die Anzeichen für einen möglichen Wechsel von Inter-Trainer Jose Mourinho zu Real Madrid. Mailands Präsident Massimo Moratti rechnet bereits mit dem Abschied des Portugiesen. "Es würde mich wundern, wenn er bliebe", sagte der Inter-Besitzer laut italienischen Medien.

Mourinho betonte jedoch, dass er noch nicht mit Real gesprochen habe. "Es ist nicht wahr, dass ich Trainer von Real Madrid bin", widersprach der Portugiese am Dienstag in Mailand. Jedoch hatte er  nach dem Gewinn des Meistertitels am Wochenende jedoch erneut eingeräumt, dass er sich in Italien nicht immer wohlfühle.  Er will jedenfalls erst nach dem Endspiel über seine Zukunft entscheiden.  Meldung, wonach er mit dem spanischen Rekordmeister bereits einig sei.

"Nach dem Finale möchte ich zwei bis drei Tage, um in Ruhe über meine Zukunft nachzudenken", sagte der 47-Jährige. Der Ausgang des Finals gegen Bayern spiele für seine Entscheidung keine Rolle. "Es ist keine Frage des Vertrages oder des Geldes, sondern der persönlichen Zufriedenheit", sagte Mourinho.

"Adios Mourinho", schrieb die "Gazzetta dello Sport" am Dienstag. Italiens größte Sporttageszeitung nannte auch bereits Nachfolgekandidaten für Mourinho. Neben dem Niederländer Guus Hiddink und Pep Guardiola vom FC Barcelona seien Sinisa Mihajlovic (Catania Calcio), der Florentiner Coach Cesare Prandelli sowie Luciano Spalletti (Zenit St. Petersburg) als Erben denkbar.

Inter-Präsident Moratti sagte nach spanischen Presseberichten vom Dienstag: "Bei einem Mann wie Mourinho weiß man nie, wie er sich entscheidet. Entweder es gibt eine unerwartete Überraschung. Oder er entscheidet sich so, wie wir es erwarten, nämlich gegen Inter und für das Ausland."

Bei Real Madrid, das trotz einer Rekordinvestition von 250 Mio. Euro für neue Spieler ohne Titel blieb, gilt die Entlassung von Trainer Manuel Pellegrini praktisch als beschlossene Sache. "Pellegrini wird nicht bleiben", zitierte die Zeitung "El País" ein namentlich nicht genanntes Real-Vorstandsmitglied.

Das Madrider Sportblatt "Marca" äußerte die Erwartung, dass die Vereinsführung an diesem Mittwoch die Entlassung des Chilenen beschließen könnte. Nach Angaben der Zeitung soll Real mit Mourinho bereits eine mündliche Vereinbarung über eine Verpflichtung des Portugiesen getroffen haben.

Anreise und Aschewolke

Inter reist bereits am Mittwochabend zum Finale nach Madrid an. Damit wollen die Italiener möglichen Problemen durch neue Aschewolken des isländischen Vulkans aus dem Weg gehen. Wie die "Gazzetta dello Sport" am Dienstag berichtete, habe die Europäische Fußball-Union (UEFA) beide Finalisten zu einer frühzeitigen Anreise nach Spanien gedrängt.

Der italienische Meister und Cupsieger werde bis zum Endspiel am Samstagabend auf dem Trainingsgelände von Real Madrid in Valdebebas trainieren. Das Team hätte eine kurzfristige Anreise bevorzugt. Zu ihren Champions-League-Spielen bei Chelsea und beim FC Barcelona sind die Mailänder erst am Vortag der Partien geflogen. Barca hatte wegen der Flugverbote aufgrund der Aschewolke mit dem Bus zum Halbfinalhinspiel nach Mailand reisen müssen. (APA/dpa)