Lissabon - Drei Tage nach der Abreise von Papst Benedikt XVI. hat der konservative portugiesische Präsident Anibal Cavaco Silva den Weg für die Legalisierung der Homo-Ehe in dem überwiegend katholischen Land frei gemacht. Ungeachtet seiner persönlichen Ansichten habe er sich entschlossen, das bereits vom Parlament mit seiner linken Mehrheit verabschiedete Gesetz zu ratifizieren, sagte der Präsident am Montagabend.

Das Land müsse sich auf den Kampf gegen die Wirtschaftskrise konzentrieren und dürfe sich nicht von anderen Streitigkeiten ablenken lassen, fügte das konservative Staatsoberhaupt hinzu.

Portugal ist damit das sechste europäische Land, in dem Ehen unter gleichgeschlechtlichen Partnern möglich sind. Die anderen sind Belgien, die Niederlande, Spanien, Schweden und Norwegen. Während seines Portugalbesuchs hatte der Papst Homo-Ehen und Abtreibungen als einige der "heimtückischsten und gefährlichsten" Bedrohungen bezeichnet, denen die Welt gegenüberstehe. (APA/apn)