Mainz/Frankfurt/Main - Beim deutschen Aschemessflug vom Wochenende ist ein wichtiges Gerät ausgefallen. Der optische Teilchenzähler habe wegen eines Rechnerproblems keine Daten geliefert, sagte Prof. Carl Brenninkmeijer vom Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie am Montag der dpa. Es könnten daher keine schnellen Aussagen über die Konzentration der Vulkanasche im untersuchten Luftraum gemacht werden. Alle Daten des Fluges werden ausschließlich für die Forschung erhoben.

Dennoch sei der Flug vom Sonntag wissenschaftlich ein voller Erfolg gewesen, da zahlreiche Luftproben genommen werden konnten, sagte der Forscher. Diese werden nun in einem Labor im schwedischen Lund ausgewertet, Ergebnisse sollen im Juni vorliegen.

Der Computerfehler sei in der Zwischenzeit gefunden und behoben. Das Gerät, das zu der Forschungseinheit "Caribic" gehört, sei wieder einsatzbereit. Es kann mit Hilfe von Laserstrahlen optisch Partikel in der Luft erfassen, vermessen und ihr Gewicht schätzen. Der 1,5 Tonnen schwere Caribic-Forschungscontainer war am Sonntag kurzfristig in den Lufthansa-Airbus "Leverkusen" verladen worden, der dann zu einem Rundflug über die britischen Inseln und Nordeuropa aufgebrochen war. Es war bereits der zweite Flug zur Klärung der Aschebelastung durch den isländischen Vulkan.

Allgemein sprach sich Brenninkmeijer für eine Ausweitung des Luftmesssystems aus. Es stünden europaweit nur wenige Geräte zur Verfügung. "Wir haben zu wenig Erfahrungen. Wir müssen mehr messen." Mit dem bloßen Auge sei am Sonntag lediglich über Irland ein "diesiges Gebiet" auszumachen gewesen.

Ziel des internationalen Forschungsprojektes sind eigentlich genauere Daten zum Klimawandel. Dabei erfasst die Technik regelmäßig bei regulären Passagierflügen über 50 klimarelevante Spurengase sowie Schwebeteilchen. Zudem werden über Sensoren das Sonnenlicht analysiert und Klimadaten protokolliert. (APA)