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Rekordchampion Michael Schumacher sorgt wieder einmal für nicht allzu positive Schlagzeilen.

Foto: AP/ Breloer

Monte Carlo - An Michael Schumacher scheiden sich wieder einmal die Geister. Manche befanden es für ein grandioses Manöver, manche für schlichtweg illegal. Der Formel-1-Rekordweltmeister hat auch bei seiner Rückkehr nach Monaco für Gesprächsstoff gesorgt. Schumacher hatte Ferrari-Star Fernando Alonso in der allerletzten Kurve überholt und war dafür bestraft worden. 

Am Dienstag verzichtete Mercedes auf eine Berufung gegen die Rückversetzung des Deutschen. Schumacher wurde mit 20 Sekunden Zeitstrafe belegt, fiel vom sechsten auf den zwölften Platz zurück. Dabei trifft den Deutschen kaum eine Schuld. Er war vom Team angehalten worden, anzugreifen, als das Safety Car vor der letzten Kurve in die Box abbog. "Wir waren der Meinung, dass das Rennen freigegeben war", gestand Teamchef Ross Brawn. Die Mitteilung "Track clear" auf den Rennmonitoren und grüne Flaggen auf der Strecke hätten dies verdeutlicht. "Dass ich auf Platz zwölf zurückversetzt wurde, ist enttäuschend", versicherte Schumacher.

Der 91-fache Grand-Prix-Sieger hatte seinen einstigen Erzrivalen Alonso ausgangs der Rascasse-Kurve richtiggehend überrumpelt, weil dieser von seiner Box über das Überholverbot informiert worden war - ausgerechnet dort, wo Schumacher mit einer absichtlichen Park-Blockade gegen den Spanier schon 2006 für einen Skandal gesorgt hatte. "Schon wieder Ärger in der Drecksack-Kurve", schrieb die "Bild"-Zeitung am Montag in ihrer Online-Ausgabe.

Die Reaktionen auf das umstrittene Manöver waren gespalten - einige Medien befanden es für genial, einige für grenzwertig bis verboten. "Ein typischer Schumacher", titelte die "Süddeutsche Zeitung". Dass unter den Sportkommissären, die die Strafe verhängten, ausgerechnet Ex-Weltmeister Damon Hill saß, den Schumacher im WM-Finale 1994 in Adelaide abgeschossen und so seinen ersten von bisher sieben Titeln geholt hatte, passte ins Bild.

"Mein einziges Bedenken war es, dass die richtige Entscheidung getroffen wird", betonte Hill. "Das muss man mir glauben." Ein Lächeln hätte Schumacher bei seiner Vorsprache vor der Kommission allerdings auf den Lippen gehabt. Der Rekordchampion war sich der Ironie der Situation bewusst. (APA)