Luke Skywalker hatte sein Laserschwert ... Verzeihung, falscher Einstieg. Luc Donckerwolke hatte einst bei Lamborghini die Zeichenstifte so messerscharf gespitzt, dass zwangsläufig die rassigsten Supersportler entstehen mussten. Seit 2005 nun werkt er bei einer anderen südländischen VW-Tochter, bei Seat, und sieh da: Schon sein erster Wurf, der Ibiza, zeichnet sich durch fast lamborghineske Schärfe aus. Volltreffer, könnte man sagen: Die Ibizas verkaufen sich wie warme Semmeln, einen fescheren Kleinwagen wird man derzeit lange suchen müssen.

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Damit es weiter rassig, schlank und professionell zur Sache geht, wurde ein weiterer Mann bei Lamborghini abgeworben, auf dass der fürderhin aller Welt die Seat-Botschaft verkünde: Dominik Hoberg, lange Zeit Pressechef in Sant'Agata Bolognese, mittlerweile, seit Herbst 2009, in selbiger Funktion bei Seat. Der Communications Director ist auch gleich das perfekte Beispiel für die Zielgruppe jenes Kombinationskraftwagens, um den es hier geht: Ibiza ST. Stilbewusste und -sichere Kleinfamilie, das heißt: Papa, Mama und kindergartenfrequentierendes Töchterchen. Eindeutig ein Platz zu wenig im Gallardo Spyder.

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Nein, Scherz beiseite: Der Ibiza ST ist einer der wenigen Kleinwagen, die auch in praktischer Rucksackversion erhältlich sind. Die Konkurrenz ist überschaubar: Peugeot 207 SW, Renault Clio Grandtour, Škoda Fabia Combi. Deren konservativen Chic kontert Seat mit einem Design, scharf, wie vom Laserschwert gezogen.

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Was den Alltagsnutzen angeht, so bringen die im Verhältnis zum Fünftürer 18 cm mehr Länge (4,23 m) gleich einmal 38 Liter mehr Kofferraum, 430 Liter nämlich. Sind die Rücksitze flachgelegt, stehen 1164 zur Verfügung. Die Ladekante ist angenehm niedrig, die Rücksitzbank teilt sich 60:40.

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Bei den ersten Testkilometern rund um Barcelona ergaben sich folgende Impressionen: Es fährt sich der Ibiza ST so sportlich, wie man dies von Seats gewohnt ist, vielleicht einen Hauch komfortabler abgestimmt, damit das Ding bei voller Beladung nicht bockig wird.

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Von den je drei Diesel- und Benzinmotoren sahen wir uns die beiden neuen 1,2-Liter-Dreizylinder an: Der 1,2 TSI (105 PS, ab Herbst) mit DSG wusste außer zu begeistern nur zu begeistern, beim 1,2 TDI (75 PS, 180 Nm) fiel indes schon mal der Kommentar Mangelerscheinung. Was auch wieder unfair ist, weil, Normverbrauch: 3,9 l / 100 km. Ordert man den gar als Ecomotive (kommt später im Jahr), nennt man ein Dreiliterauto sein Eigen: 3,1 l / 100 km. Ibiza ST: Möge die Last mit dir sein! (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/14.5.2010)

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