Sepp Auer und Gerold Tagwerker haben aus dem Œuvre des anderen Objekte für eine Ausstellung ausgesucht. Hier der Metallschlosser und plastische Künstler, dort der fotografisch und installativ arbeitende Architekturkünstler.

Was beide eint, die räumliche Komponente ihres Schaffens, wurde hier in den Spielregeln zur Ausstellung Rochade festgehalten. Mit metallischem Klebeband wurde über Boden und Wand ein Raster gezogen. In die Felder wurden die Kunstwerke montiert. Auch wurde gemeinsam gestellt. Dass sich beide nicht gerne in ein Raster fügen, zeigt das Ergebnis. Die Felder sind nur ein Orientierungspunkt, die Objekte erzeugen neue Achsen zueinander.

Neckisch ragen etwa Tagwerkers Spanplatten über die Begrenzung hinaus, während Auers Profilrahmen den Bogen des Materials von der Wand bis an die Außenkante des bespielten Felds spannen. Die Fotografien Tagwerkers benötigen die Wand nur als zusätzlichen Kippeffekt, zur Verstärkung der Perspektive. (wo, DER STANDARD/Printausgabe, 15./16.05.2010)