Salzburg - Das Salzburger Museum der Moderne (MdM) zeigt im Stammhaus Rupertinum zwei sehr unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten - auch wenn beide 40 Jahre alt, beide Fotografen, Zeichner und Maler und beide Österreicher sind: Tomak und Bertram Hasenauer. "Tomak über Salzburg" sowie "Sulur" von Bertram Hasenauer sind bis 18. Juli im Rupertinum zu sehen.

Gleich ...

Tomak zeichnet Runen auf Fotos von Wagner. Er mischt sich selbst dazu, seziert Vögel und menschliche Gedärme und zieht in den Krieg. Mit dem Bleistift verdichtet er Texte von Heavy-Metal-Bands zu unverblümt sinnlichen Collagen über Nietzsche, Jesus oder einen historischen Kindermörder. Seine "Serie des Bösen" ist Teil der Show, die aus 62 Zeichnungen, neun Bildern und zwei Videos besteht und "für die ich alles gestohlen habe, was ich kriegen konnte", so Tomak in einem seiner Texte.

Albrecht Dürer, Arnulf Rainer, die krassen, schrillen Comics-Zeichner aus Amerika oder Gruft-Rocker wie Marilyn Manson standen Pate an Tomaks Werk, das "über Salzburg" gekommen ist, aber nicht so recht passen will in "diese Stadt mit dem zur Zwietracht animierenden Flüsschen". Im Rupertinum jedenfalls ist dieser fantastisch begabte Zeichner und Geschichtenerzähler gut aufgehoben und wartet seit heute, Freitag, auf Besucher.

... zu ungleich

Gänzlich anders Bertram Hasenauer, dem die Personale einen Stock tiefer gewidmet ist. Der in Berlin lebende Saalfeldner malt Menschen ohne Hintergrund und Landschaften ohne Vordergrund. Keine konkreten, sondern stilisierte, ideelle Menschen, scheinbar ohne Persönlichkeit. Oft sind sogar die Augen der androgynen Figuren mit Haaren, Kapuzen, Augenbinden oder Liedern geschlossen, "weil ohnehin alles schon viel zu persönlich ist", wie Hasenauer bei der Pressevernissage beteuerte. "Am liebsten würde ich mich zurückziehen. Ich weiß, dass meine Arbeiten distanziert wirken, aber das ist nur die Oberfläche."

15 Ölbilder sind 15 Zeichnungen gegenübergestellt. Viele stammen aus der Sammlung des Rupertinums, andere hat Hasenauer selbst bereitgestellt. Allen gemeinsam ist die Wirkung, nichts mit der Welt zu tun zu haben. Und wenn, dann ist es in den 30 Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren gut versteckt. "Variantenreiche Konsequenz", sagt Kuratorin Margit Zuckriegl. "Selbstschutz" nennt es der Künstler selbst. (APA)