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Kein Flugverkehr mehr über Großbritannien und Irland.

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Der Eyjafjalla-Vulkan hat Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag wieder verstärkt Asche ausgestoßen.

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Reykjavik/London/Haag - Nach der Sperrung zahlreicher Flughäfen in Großbritannien wegen der Vulkanasche aus Island sind jetzt auch die Niederlande betroffen. Die Flughäfen Amsterdam-Schiphol und Rotterdam sollen von Montagmorgen 06.00 Uhr MESZ bis zunächst 14.00 Uhr MESZ geschlossen werden, wie die niederländische Flugsicherung mitteilte.

Die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick wurden um 02.00 Uhr MESZ für voraussichtlich sechs Stunden gesperrt. Grund sei, dass die Aschewolke in den frühen Morgenstunden weiter Richtung Süden ziehe, teilte die nationale britische Flugsicherung mit. Andere Flughäfen konnten in Großbritannien unterdessen wieder öffnen. Manchester im Nordwesten, der zu den 20 größten in ganz Europa zählt, konnte am Morgen genauso wie Birmingham, Liverpool und Leeds-Bradford den Betrieb aufnehmen. Der Flughafen im irischen Dublin sollte bis 13.00 Uhr MESZ geschlossen bleiben.

Sonntag: Flugverbot in Großbritannien

Wegen der Vulkanasche aus Island hat die britische Flugsicherung am Sonntag ein Flugverbot über Teilen Großbritanniens verhängt. Ab dem Nachmittag waren die Airports in Nordirland, im Norden Englands sowie in Teilen Schottlands geschlossen. So durften etwa in Belfast, Manchester und Liverpool keine Maschinen starten oder landen. Die Londoner Flughäfen sollten bis zum Abend geöffnet bleiben.

In Irland blieben am Sonntag die Flughäfen in Belfast und auf der Isle of Man vorerst geschlossen, keine Maschinen starteten auch in Shannon, Donegal und Sligo. Weitere Sperren aufgrund der Aschenwolke wurden nicht ausgeschlossen. In Irland rechnete man damit, dass der Flughafen von Dublin bis mindestens Montagmorgen geöffnet bleiben kann. Ob die Aschekonzentration in den nächsten Tagen auch den Flugverkehr in Österreich gefährden wird, war zunächst offen.

Asche am Dienstag über Österreich

Die Asche sollte Sonntagabend Kontinentaleuropa erreichen, danach werde sie dem Modell zufolge weiter über Deutschland und Frankreich nach Süden gelangen und Österreich am Dienstag flächendeckend erfassen, hieß es in einer Aussendung der ZAMG. "Die Wettersituation stellt sich leider um. Durch die Nordwestströmung kommt Mitteleuropa, ähnlich wie schon im April, in den Einflussbereich der Aschenwolke aus Island", erklärte ZAMG-Experte Gerhard Wotawa.

Ein Sprecher des isländischen Zivilschutzes sagte, die Aktivität des Vulkans Eyjafjallajökull habe nicht merklich zugenommen. Die Situation für den Luftverkehr habe sich aufgrund der Wetterlage geändert. In Deutschland startete laut dpa am Sonntag ein Forschungsflugzeug zur Überprüfung der Aschekonzentration, die Maschine flog von Oberpfaffenhofen bei München zunächst nach Südengland.

Lufthansa startet Messflug über Europa

Die Deutsche Lufthansa und das Mainzer Max Planck Institut wollen heute bei einem Testflug die Vulkanasche-Konzentration über Europa messen. Das teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt mit. Ein speziell ausgerüsteter Airbus A340-600 mit dem Klimaforschungscontainer CARIBIC an Bord soll um 09.00 Uhr vom Frankfurter Flughafen starten und danach mehrere Stunden Messdaten sammeln.

Durch einen Spezialeinlass am Bauch des Flugzeuges gelangen Luftpartikel in den Forschungscontainer, die dann in den Messsystemen ausgewertet werden. Aufgrund dieser Daten könnte über eine mögliche neue Luftraumsperre entschieden werden.

Verstärkte Aktivität

Der Eyjafjalla-Vulkan in Island hatte Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag wieder verstärkt Asche ausgestoßen. Laut isländischer Polizei betrug die Sicht auf Landstraßen im Süden zeitweilig unter zwei Meter. In der Region patrouillierende Beamte beurteilten den Ascheniederschlag beinahe so intensiv wie an den ersten Tagen der Eruption. Laut dem isländischen Meteorologie-Institut reicht die Wolke bereits wieder in neun Kilometer Höhe. (red/APA)