Athen - Eine starke Explosion eines Sprengsatzes hat am Donnerstagabend die Vorstadt des Hafens von Piräus-Korydallos erschüttert. Eine Frau musste mit leichten Splitterverletzungen in Krankenhaus gebracht werden. Ein Mann wurde leichter verletzt, berichteten griechische Medien. Die Detonation ereignete sich nach Angaben des Bürgermeisters von Korydallos, Stavros Kasimatis, an der Mauer des gleichnamigen Hochsicherheitsgefängnisses.

"Wir haben wie durch ein Wunder keine Opfer. Es sind erhebliche Schäden in einem Kreis mit einem Radius von 300 Metern entstanden", sagte der Bürgermeister im Radio. Ein anonymer Anrufer hatte eine Zeitung und einen Fernsehsender vor der Explosion gewarnt. Die Polizei konnte regelrecht in letzter Minute den Tatort räumen.

Die Detonation hallte durch die gesamte Region und war bis ins etwa acht Kilometer entfernte Athener Stadtzentrum zu hören. Linksgerichtete Gruppierungen verüben seit Jahren ähnliche Anschläge in Griechenland. Sie reagieren nach eigener Aussage auf damit die Politik der Regierungen in Athen.

Der griechischen Polizei war es im April gelungen, die gefährlichste dieser Untergrundorganisationen namens "Revolutionärer Kampf" größtenteils aufzulösen. Fünf mutmaßliche Mitglieder wurden festgenommen und angeklagt. Zudem war ein Waffenlager der Organisation entdeckt worden. Mehrere Mitglieder anderer Terrororganisationen sind in diesem Gefängnis von Korydallos inhaftiert. (APA)