J-Lo und Ziegenkäsefarmer (Alex O'Loughlin). Seinetwegen ging das Auto hinten zu Bruch.

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Rollentechnisch ist Jennifer Lopez auf patente Frauen abonniert, die beruflich reüssieren, aber privat ihr Glück noch nicht gefunden haben. In ihrer Comeback-RomCom schmiedet die Diva deshalb einen Plan B für die Liebe /The Back-up Plan. Der deutsche Titel ist insofern leicht daneben, als die Liebe durch diesen Plan eher erschwert wird: Lopez alias Zoe hat sich nämlich soeben einer künstlichen Befruchtung unterzogen, um ihren Familientraum zu realisieren.

Als ihr dann doch ein potenzieller Beziehungskandidat über den Weg läuft, muss sie feststellen, dass der medizinische Eingriff erfolgreich war. Sie ist schwanger mit Zwillingen. Der gut gebaute Ziegenkäsefarmer ist zunächst verstört, dann doch willens, die Vaterrolle zu übernehmen. Und so weiter und so fort. Inszeniert hat TV-Serienregisseur Alan Poul (Big Love; Six Feet Under), der mit dieser Kinokonfektionsware einiges an Credibility verspielt.

Ein Kühlschrank voll mit Spielen

Lenny, Filmvorführer in New York, geschieden, unstet, hat zwei Wochen lang seine Kinder bei sich. Go Get Some Rosemary von den Brüdern Safdie erzählt von diesem innigen wie labilen Gefüge - ein großer kleiner Film über Familien.

Außerdem starten: das französische Flüchtlingsdrama Welcome von Philippe Lioret; die Schweizer Gesellschaftskomödie Die Standesbeamtin (Regie:Micha Lewinsky) und Shock Labyrinth 3D von J-Horror-Spezialist Takashi Shimizu. Ridley Scotts Robin Hood kommt nach Cannes auch gleich regulär ins Kino, außerdem läuft der sehenswerte Dokumentarfilm Die Frau mit den fünf Elefanten von Vadim Jendreyko an, der die Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier bei ihrer Arbeit zeigt. (irr, DER STANDARD/Printausgabe, 12.05.2010)