Der Mazda6 ist ein gelungenes, ausgewogenes, reifes Auto. Er bekam 32 internationale Auszeichnungen umgehängt, verkaufte sich blendend und sucht jetzt nach Aspekten, um sich dem Markt neu erzählen zu können.

Foto: Werk

Viel fand man nicht, wo korrigierend oder optimierend einzugreifen gewesen wäre, und so schreibt der neue Benzinmotor 2,0 DISI die fetteste Schlagzeile. Der Direkteinspritzer übertrifft seinen konventionellen Vorgänger in der Leistung (plus 8 PS) und unterfährt ihn im CO2-Ausstoß (minus 6 Prozent). Die 155 PS bilden sämigen, zufriedenstellenden Vortrieb, der einem nicht gerade den Hut vom Kopf reißt, und verzeichnen mit rund 7,0 l / 100 km einen anständigen Verbrauchswert, der keine Rekorde anpeilt.

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An allen anderen Motoren wurde gefeilt, sodass sie bei besserer Performance jeweils einen Tick weniger verbrauchen. Hier fällt besonders der 129-PS-Diesel auf, dessen kleinerer Turbolader die Anfahrtschwäche überwindet und das Drehmoment auf 340 Nm schraubt. Eine neue 6-Gang-Schaltung mit den länger übersetzten Gängen 3, 4 und 6 und eine ebenfalls optimierte 5-Gang-Automatik helfen beim Sparen.

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Und weil man schon dabei war, hat man sich dem ohnehin tadellosen Fahrwerk gewidmet und noch mehr Laufruhe rausgeholt. Dazu tragen neue Stabilisatorbuchsen an der Doppelquerlenkervorderachse mit verringerter Federrate, steifere Lagerbuchsen an der Multilenkerhinterachse und nach hinten versetzte Aussparungen für die Querträgerlager bei. Insgesamt liegt der Mazda6 so vibrationsbefreit und satt auf der Straße, wie man das von höher dotierten Klassen erwarten würde.

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Es vergeht kein Generationssprung ohne breiteres Angebot an Assistenzsystemen. Beim 6er sind dies: Berganfahrassistent, Spurwechselassistent, Einparkhilfe. Das Bluetooth-System unterstützt nicht nur das Handyfreisprechen, es verbindet auch MP3-Player drahtlos mit der Bose-Anlage.

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Damit jeder merkt, dass es sich um einen neuen Mazda6 handelt, wurde auch am Erscheinungsbild getüftelt. Scharf geschnittene Scheinwerfer fassen einen Kühlergrill mit schmucker Querspange, innen verfeinern Chromverzierungen, neue Knöpfe und Skalen, silbrige und klavierlackierte Oberflächen das Ambiente. (Andreas Hochstöger/DER STANDARD/Automobil/7.5.2010)

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