Athen - Griechische Medien haben mit Erleichterung auf die Entscheidung des Internationalen Währungsfonds (IWF) reagiert, 30 Mrd. Euro Griechenland-Hilfe zu genehmigen. "Ab Dienstag wird es Geld geben. So können wir wieder atmen", kommentierte der griechische Rundfunk am Montag. Der Exekutivrat des IWF hatte am Sonntag in Washington ein entsprechendes Kreditprogramm gebilligt, aus dem Athen 5,5 Mrd. Euro sofort zur Verfügung stehen sollen. Zuvor hatte der EU-Gipfel in der Nacht zum Samstag Grünes Licht für die Milliarden-Hilfen gegeben, um Griechenland vor dem Bankrott zu retten.

Athen braucht bis 19. Mai zur Deckung von Verpflichtungen des Landes etwa 9 Milliarden Euro. Das Geld stammt vom IWF und den Euro-Partner. Das Gesamtpaket von IWF und EU für Griechenland umfasst 110 Mrd. Euro.

Kreditkosten sinken

Der von EU und IWF in der Nacht auf Montag vereinbarte Schutzschirm für den Euro hilft Griechenland außerdem, seine Kreditkosten zu senken. Der Zinsunterschied für zehnjährige griechische Staatsanleihen im Vergleich zu den deutschen Anleihen sank am Montag auf 4,84 Prozentpunkte. In der vergangenen Woche lag dieser sogenannte Spread noch bei 10,25 Punkten.

Dank des EU-Rettungsschirms sind auch die Spekulationen auf eine Pleite Griechenlands am Montag deutlich zurückgegangen. Die fünfjährigen griechischen Credit Default Swaps (CDS) fielen dem Datenanbieter CMA Datavision zufolge auf 657 Basispunkten von 915,5 Basispunkten. Damit kostete die Versicherung eines zehn Millionen Euro schweren Kredites an Griechenland gegen Zahlungsausfall mit 657.000 Euro rund ein Drittel weniger als am Freitag.

Die spanischen und portugiesischen CDS gingen um jeweils knapp die Hälfte auf 157 beziehungsweise 263 Basispunkte zurück. Ähnlich stark fielen die Kursrückgänge der italienischen (aktuell: 245,5 Basispunkte) und irischen (171 Basispunkte) CDS aus.

Details zur Rentenreform

Am Montag Nachmittag will die Regierung in Athen weitere Einsparungen und Kürzungen im Bereich der Renten-, Pensions- und Krankenkassen bekanntgeben. Es wird damit gerechnet, dass die bisherige Faustregel, wonach Beschäftigte nach 37 Jahren in Rente gehen können, geändert wird. Künftig könnten dafür 40 Jahre Beschäftigung notwendig sein, spekulierte die griechische Presse. (APA)