FameLab-Gewinner Wolfram Steurer und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl

Foto: science2public, 2010

Wien - Wissenschaft extrageschmeidig erläutert: Mittels eines Honigbrotes wurde der 28-jährige Physiker Wolfram Steurer von der Uni Graz zum Sieger der heurigen Ausgabe des Talentwettbewerbs FameLab. Das neue "Gesicht der Wissenschaft" wird Österreich somit im Juni beim renommierten Cheltenham Science Festival in Großbritannien vertreten.

Steurer zog zur Beschreibung seiner Forschungsarbeit deshalb ein Honigbrot heran, da es die Chancen, Möglichkeiten und Probleme seiner täglichen Forschung am besten verkörpere: Das Honigbrot sei ähnlich aufgebaut wie die Materialien, die Steurer im Labor untersucht. Auf eine Trägerschicht - zumeist Metall - wird eine hauchdünne Schicht Nickeloxid aufgetragen, um die Eigenschaften des Trägermaterials zu verändern. Für diese Experimente werden völlig "schmutzfreie" Bedingungen, wie sie nur das Vakuum bietet, benötigt. Mit großem Aufwand ist es möglich, die Luftteilchen soweit zu reduzieren, "dass sie mit 200 Fliegen auf einem Honigbrot der Größe von Österreichs vergleichbar sind", so Steurer. "Der Kampf ums Nichts" hat jedoch bereits Früchte getragen, so gäbe es ohne diese Grundlagenforschung keine Flachbildschirme, Hochleistungsprozessoren oder Katalysatoren.

Das Finale des vom British Council organisierten Talentwettbewerbs fand Samstagabend im Festsaal des Technischen Museums in Wien statt. Insgesamt waren zehn junge WissenschafterInnen gegeneinander angetreten, um ein Forschungsthema möglichst spannend, verständlich und überzeugend zu präsentieren. Ziel des Wettbewerbs ist es, junge ForscherInnen zu ermutigen, mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten und sie mit ihrem Enthusiasmus anzustecken. Die sechs Frauen und vier Männer, die sich in Vorrunden in Wien, Graz und Innsbruck für das Finale qualifiziert haben, durften für ihre maximal fünfminütige Präsentation nur Hilfsmittel verwenden, die sie selbst tragen konnten.

Auf den Plätzen

Über den zweiten Rang durfte sich Philip Handle von der Uni Innsbruck freuen, der sich als Wassermolekül verkleidet den Aggregatzuständen von Wasser gewidmet hatte. Platz drei ging an die Physikerin Tamara Pinterich, die sich an einen Realversuch auf der Bühne gewagt und eine Wolke in eine PET-Flasche gezaubert hatte. Allen dreien war es - neben überzeugender Rhetorik - gelungen, ihr Publikum mit ausgesprochen simplen Hilfsmitteln zu überzeugen.

Den mittels Applausstärke ermittelten Publikumspreis erhielt Nora Lawo von der Universität für Bodenkultur mit ihrer Präsentation zum Thema Weingarten und Reblaus, der Ö1-Audiopreis ging an die 28-jährige Ruth Greussing für ihren Beitrag zum Erinnerungsvermögen. (APA/red)