Nicht mit eingerechnet sind die tausenden HobbykünstlerInnen, die als Lokalmatadore einer treuen Klientel die Wohnzimmer mit Alpenglühn und Seenlandschaften vollpinseln; und an deren Bildern sich so sinnige Fragen entzünden wie jene, warum wohl ihr noch farbfrisches Sonnenblumenfeld als Kitsch und jenes von Van Gogh als singuläres Meisterwerk gilt. Internationale Kunstmafia und so, eh klar.

Nein. Nein, sie alle gehören nicht zu jenen plus/minus 6000 Menschen, die in Österreich als Beruf "KünstlerIn" angeben. Die ihr Brot mit Kunst verdienen (wollen). Entbehrungsreiches Leben, volles Risiko. Künstlersozialversichert, aber nur, wer genug verdient. Stets auf der Su-che nach dem Sammler, dieser raren Spezies Mensch.

Derzeit tritt der Sammler in Wien allerdings in Rudeln auf, ist Gesuchter und Suchender gleichermaßen. Beute! Ultimatives Schnäppchen!

Diese Woche findet (zum sechsten Mal) die Viennafair statt. Die Wiener Kunstmesse fokussiert dankenswerterweise auf den noch nicht bis zum Abwinken durchdeklinierten zentral- und osteuropäischen Raum.

Wien, das Tor zur Welt: ein Bild, das gefällt. Lassen auch Sie sich ein auf das Abenteuer Kunst. Was Sie davon haben? Freu(n)de fürs Leben. Und, Stichwort Wertsteigerung, durchaus gute Aussichten. (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 08./09.05.2010)