Die Lage am Wr. Aktienmarkt ist schnell auf den Punkt gebracht. Die charttechnische Lage sieht nach dem 9,6% Kursrückgang diese Woche ganz klar schlecht, wenngleich sicher auch überverkauft aus. Es können weitere Kursrückschläge leider nicht ausgeschlossen werden. Die Fundamentaldaten hingegen zeichnen weiter ein durchaus nicht unattraktives Bild. Die Euro-Schwäche ist letztlich für kaum ein Unternehmen am Wr. Markt negativ, im Gegenteil. Mit OMV, SBO, Kapsch TrafficCom, AT&S gibt es zahlreiche direkte Profiteuere. Aber auch international ausgerichtete Unternehmen profitieren von höheren auf Euro umgerechneten Umsätzen (zB RHI) bzw. weniger Konkurrenz aus dem US$-Raum (voestalpine).

Kurzfristig sind Anleger jedoch mit einer Situation konfrontiert, wo die Märkte year-to-date ins Minus gedreht haben, die Charttechnik für einige (nicht alle) Indizes schlecht aussieht und institutionelle Anleger versuchen die year-to-date Gewinne einzulocken. Die Proteste in Griechenland in Verbindung mit den Einsparungsmaßnahmen, die auch in anderen Ländern noch kommen werden, lassen kaum gute Stimmung unter Anlegern aufkommen. Da das Ganze gerade auch noch Anfang Mai passiert, war die Reaktion der Anleger damit recht heftig. Die Bewertung des ATX mit einem Forward KGV von ca. 11x und einem Kurs-Buchwert Multiple von 1,1x an sich ist für eine Phase mit äußerst niedrigen Zinsen billig, daran gibt es nichts zu rütteln. Aufgrund der zuletzt gemeldeten guten Unternehmensergebnisse gab es zuletzt auch einen Überhang an positiven Revisionen der Gewinnschätzungen.

Was soll man also nun tun? Wir denken, dass Verkäufe auf den aktuellen Niveaus nicht sinnvoll sind. Falls Anleger in Aktien unterinvestiert sind, bieten sich fundamental gute Werte mit ansprechender Wachstumsperspektive (zB VIG, Semperit, BWT, CAToil, conwert, OMV, Kapsch, RHI oder voestalpine) eher für Zukäufe an. Als Alternative bieten sich weiterhin unsere Research-Alpha Zertifikate an, die in dieser Phase ihre marktneutrale Entwicklung wahrlich unter Beweis stellen.