Fotoausstellungen im fotoK- Hinterhaus: "Schools in projection", Juni 2009.

Foto: fotoK

Wien - Von einer "klassischen Fotogalerieausstellung" ist man hier ganz weit entfernt. Einfach Fotos im White Cube aufhängen, so etwas funktioniert hier nicht, erklärt Pascal Petignat von fotoK. Es ist wichtig, dass die Künstler mit dem Raum arbeiten. Fragen der Inszenierung von Fotografie, ihrer Platzierung und das "Ausstellen" seien auch im Rahmen der Ausbildung für künstlerische Fotografie von Bedeutung, erklärt Petignat.

Und so ist es ihm und Martin Scholz-Jakszus, die im fotoK, Verein für Fotografie, einen dreijährigen Lehrgang zur künstlerischen Fotografie anbieten, auch wichtig, eigene Präsentationsflächen zu haben. Zwischenzeitlich musste man ohne "Werkraum" auskommen, aber vor zwei Jahren wurden im Vereinsdomizil am Areal einer ehemaligen Parkettbodenfabrik im 15. Bezirk wieder geeignete Räume frei: Im rund 70 Quadratmeter großen Hinterhaus finden nun in hoher Frequenz (alle zwei bis drei Wochen; organisiert von Susanne Jakszus) Ausstellungen statt.

Seit heuer ist die Ausstellungsschiene noch stärker vom Lehrgang abgekoppelt und öffnet sich als fotoK-Aktion nun noch stärker nach außen. Der Raum steht also nicht nur eigenen Studenten zur Verfügung, sondern will auch andere künstlerische Positionen, die noch nicht etabliert oder in großen Institutionen präsentiert wurden, zeigen.

An das Hinterhaus koppelt sich die Nutzung des Hofs, erzählt Petignat, was das Areal kommunikativ aufwerte und der Vernetzung zugute komme. Eine Qualität, die sicher mitgeholfen hat, dass sich der Ort "schon ein bisschen" positioniert hat. Es sei in Wien wahnsinnig schwer, Leute in Regionen jenseits des Gürtels zu locken, insbesondere in den 15. Bezirk. (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Printausgabe, 7.5.2010)