Parabolspiegel: neue Receiverrohre nehmen mehr Energie auf und lassen weniger Wärme entweichen.

Foto: Siemens

Receiverrohre verlaufen im Zentrum von Parabolrinnen - Spiegeln, wo das fokussierte Sonnenlicht bei solarthermischen Kraftwerken auftrifft. Aufgenommen wird die Energie über ein synthetisches Thermo-Öl, das über einen Wärmetauscher Wasser erhitzt und Dampf erzeugt, der eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Die Effizienz eines Solarkraftwerks hängt stark davon ab, wie gut die Receiver die Sonnenstrahlen absorbieren und verhindern, dass gespeicherte Wärme nach außen entweicht. 

Spezielle Beschichtungen

Neue Solarreceiver von Siemens verfügen über spezielle Beschichtungen, die mehr als 96 Prozent der Sonnenenergie absorbieren, und gleichzeitig - je nach Temperatur im Rohr - weniger als neun Prozent der Wärme entweichen lassen. Das Öl erhitzt sich auf rund 390 Grad Celsius und fließt dabei durch ein Edelstahlrohr, das von einem Glaskolben umschlossen ist. Ein Vakuum im Zwischenraum sorgt für zusätzliche thermische Isolierung. Eine 50-MW-Anlage kann mit den neuen Komponenten im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen etwa 6500 MW pro Jahr zusätzlich erzeugen. 

Derzeit befinden sich nach Angaben der Internationalen Energie Agentur Anlagen für rund 15 Gigawatt elektrische Leistung Solarkraftwerke in Entwicklung oder im Bau. 2050 könnte Solarthermie zwölf Prozent des weltweiten Strombedarfs decken. Parabolrinnen-Kraftwerke sind die am weitesten entwickelte Technik. Sie erreichen im Schnitt Gesamteffizienzen von gut 25 Prozent.