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Nein, er kann's nicht: Paul Berenger plante ein Comeback als Regierungschef und scheiterte.

Foto: Reuters/Soobye

Port Louis - Im Inselstaat Mauritius hat das Bündnis von Premierminister Navin Chandra Ramgoolam die Parlamentswahl mit großer Mehrheit gewonnen. Seine Koalition errang bei der Wahl am Mittwoch 41 Sitze und damit drei mehr als im bisherigen Parlament, wie am späten Donnerstag in Port Louis bekannt gegeben wurde. Von den insgesamt 70 Parlamentssitzen wurden 62 durch die Wahl neu besetzt, die übrigen acht werden nach einer komplizierten Formel vergeben, um das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen zu wahren. Das Ergebnis für diese acht Sitze sollte am Freitag bekannt gegeben werden.

Ramgoolams Herausforderer, der frühere Regierungschef Paul Berenger, gestand seine Niederlage in einer vom Rundfunk übertragenen Rede vor seinen Anhängern ein. Zugleich warf er dem nationalen Fernsehen vor, parteiisch über den Wahlkampf berichtet zu haben. Berenger war von 2003 bis 2005 der erste Regierungschef von Mauritius, der nicht südasiatischer Herkunft ist. Die Bevölkerung der Inselgruppe im Indischen Ozean, die östlich von Madagaskar liegt, ist in vier Gruppen unterteilt. Die Hindus bilden die Mehrheit, daneben gibt es Muslime, Chinesischstämmige und Einwohner mit europäischen Wurzeln.

Der seit 2005 regierende Ramgoolam ließ sich nach Bekanntwerden seines Wahlsieges von seinen Anhängern feiern. "Mauritius ist der Sieger dieser Wahl", rief der 63-Jährige der Menge zu.

Mauritius, das 1968 seine Unabhängigkeit von England erlangte, wird oft als Vorbild für Demokratie gelobt. Die stabilen politischen Verhältnisse ermöglichten in Mauritius die Entwicklung einer robusten Wirtschaft, dank der die 1,2 Millionen Bürger mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 6431 Dollar (5053 Euro) zu den wohlhabendsten Afrikanern gehören. (APA)