Innsbruck - Die Tiroler FPÖ kommt auch nach dem Ausschluss von fünf Parteimitgliedern nicht zur Ruhe. Die Tiroler Organisation des Ringes Freiheitlicher Jugend hat sich vom österreichischen RFJ-Dachverband einstimmig losgesagt und ist somit keine Vorfeldorganisation der FPÖ mehr. FPÖ-Obmann Gerald Hauser kündigte in der "Tiroler Tageszeitung" eine Neugründung der Organisation an. Es gebe "brisante Schriftstücke über rechte Umtriebe", die nun der Staatsanwaltschaft übergeben würden, wurde er zitiert.

Damit werde eine Trennlinie zu einer Organisation in Tirol gezogen, deren Funktionäre in den vergangenen Jahren "sehr geschadet haben", so Hauser. Damit wolle man nichts mehr zu tun haben. Der am Wochenende gekürte Obmann des alten RFJ, David Nagiller, - auch er wurde in der Vorwoche aus der FPÖ ausgeschlossen - wies die Vorwürfe in Richtung radikaler Tendenzen zurück. Nagiller ist weiterhin parlamentarischer Mitarbeiter der FPÖ-Abgeordneten Carmen Gartelgruber.

Auswirkungen haben die jüngsten Ereignisse für die morgen, Mittwoch, angesetzte Sitzung des Tiroler Landtages. Nach dem Ausschluss von Walter Gatt agieren die Freiheitlichen dort in Zukunft nur mehr mit drei Abgeordneten.

Kickl will RFJ in Tirol neu aufbauen

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl erklärte, dass jetzt eine neue Landesgruppe aufgebaut werden soll. Das sei "nichts Ungewöhnliches". Zu den "brisanten Schriftstücken über rechte Umtriebe" sagte Kickl, dass er diese Vorkommnisse weder bestätigen noch dementieren könne. Darüber wisse Hauser mit Sicherheit besser Bescheid.

"Es gibt bei uns keinen schlampigen Umgang mit NS-Ideologie", betonte er aber: "Das wird bei uns auf keinen Fall geduldet." (APA)