Wien - "Verständlichere" Rechnungen und neue Privatkundentarife (vorerst für Strom) hat der niederösterreichische Energieversorger EVN präsentiert. Generaldirektor Burkhard Hofer merkte bei dieser Gelegenheit auch an, "derzeit stabile Preise bei Strom und Gas" zu sehen. Bei den Rechnungen sei ein "guter Mittelweg" gefunden worden, dass sich einerseits der Konsument zurechtfinden könne und anderseits die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt würden.

Die EVN gehe "mit gutem Beispiel voran", merkte der Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde, Theodor Thanner, bei einem Pressegespräch an. Die Rechnungen seien nunmehr verständlicher und würden eine "gute Orientierung" für die Konsumenten bieten. Auch die Basis- und Detailinformation helfe dem Verbraucher.

"Dreiteilung"

Hofer verwies u.a. auf die "Dreiteilung", wonach bei Strom und Gas die Netz- und Energiekosten ebenso wie die Abgaben verbessert dargestellt würden. Das entspreche den Empfehlungen der Bundeswettbewerbsbehörde und sei mit den Fachverbänden abgestimmt. Zur besseren Verständlichkeit würden die verwendeten Begriffe erklärt. Mittels Befragungen seien bei der Strukturierung und Gestaltung der neuen Rechnungen auch die Kunden eingebunden gewesen. Nicht zuletzt nütze die EVN die Detailblätter für Energiespartipps.

"Die Zukunft" der Rechnungen - derzeit würden 2,2 Mio. jährlich in Papierform versandt - sieht Hofer im E-Mail. Aktuell seien bereits 30.000 Kunden davon "überzeugt". Sie würden als Bonus einen "Frei-Tag" ohne Energiekosten genießen.

Mehr Kundenzufriedenheit wolle die EVN "als erstes Energieversorgungsunternehmen in Österreich" auch mit zwei neuen Privatkundentarifen schaffen, so Hofer weiter. Vorerst für Strom gebe es ein wertgesichertes Tarifprodukt (Optima Float) und ein Fixpreisprodukt (Optima Garant). Ersteres sei an den Strompreisindex gebunden. Das andere Modell biete "kalkulierbare Sicherheit für die Kunden", weil der vereinbarte Energiepreis über 24 Monate fix bleibe. Etwa 5.000 Konsumenten hätten bereits gewechselt, mehrheitlich zu Optima Float. Wer sich bis Ende Mai für eines der Modelle entscheide, erhalte ein Jahr lang fünf Prozent Bonus auf den Energiepreis. Die neuen Privatkundentarife seien in der Folge auch für Gas geplant, sagte Hofer.

Die Hoffnungen zu Jahresbeginn auf eine Strompreissenkung hätten sich als "unrealistisch" erwiesen, merkte der EVN-Chef außerdem an. Was Gas angehe, sei die Ölpreisentwicklung im Auge zu behalten. Ob die Gaspreise stabil bleiben könnten, werde im Herbst zu beurteilen sein. (APA)