Bagdad - Die irakische Wahlkommission hat am Montag mit der Neuauszählung von rund 2,5 Millionen Stimmzetteln begonnen. Die Neuauszählung der Stimmen, die bei der Parlamentswahl am 7. März in Bagdad abgegeben worden waren, soll nach Angaben der Kommission zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Damit rückt die Bildung einer neuen Regierung in noch weitere Ferne.

Ein Gericht hatte einen Antrag des amtierenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki genehmigt, der wegen angeblicher Wahlfälschung eine Neuauszählung der Stimmen in Bagdad gefordert hatte. Al-Maliki hatte in der Hauptstadt bei der ersten Auszählung 26 Sitze erhalten, sein Rivale Iyad Allawi belegte damals 24 Sitze. Auf dem dritten Platz war die Allianz der religiösen Schiiten-Parteien mit 17 Stimmen gelandet.

Allawi und seine säkulare Allianz waren bei dem Urnengang vor knapp zwei Monaten überraschend vor Al-Malikis Rechtsstaat-Koalition stärkste Kraft im Parlament geworden. Er befürchtet nach eigenen Worten, dass ihm Al-Maliki durch Tricksereien nachträglich den Wahlsieg nehmen wolle. Allawi will nun, dass die Arabische Liga und die Vereinten Nationen intervenieren. (APA)