Moskau - Bei einem Anschlag bei einem Pferderennen im russischen Konfliktgebiet Nordkaukasus sind mindestens ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt worden. Der Präsident der Teilrepublik Kabardino-Balkarien, Arsen Kanokow, entging dem Attentat in der Hauptstadt Naltschik offenbar nur knapp. Bei dem Toten handelt es angeblich um einen Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Kremlchef Dmitri Medwedew befahl dem Innenministerium sowie dem Inlandsgeheimdienst FSB, das Attentat zu untersuchen.

Kanokow war noch nicht an der Rennbahn eingetroffen, als die Bombe explodierte. Sein Besuch am Maifeiertag sei nicht offiziell angekündigt gewesen, sagte er der Agentur Itar-Tass. Unter den Verletzten auf der Ehrentribüne soll nach Medienangaben auch der frühere Innenminister sein. Wegen des Feiertages waren besonders viele Zuschauer auf der Rennbahn. Der "Tag des Frühlings und der Arbeit" wird in Russland traditionell feierlich begangen.

Das Attentat weckt Erinnerungen an den tödlichen Anschlag auf den ehemaligen tschetschenischen Präsidenten Achmat Kadyrow. Der Vater des jetzigen Herrschers Ramsan Kadyrow war im Mai 2004 durch eine Bombe im Stadion von Grosny getötet worden. Im Nordkaukasus, in dem auch die unruhigen Teilrepubliken Dagestan sowie Inguschetien liegen, kämpfen Islamisten seit Jahren für ein von Moskau unabhängiges "Kaukasus-Emirat". (APA)