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Der Schauspieler Ottfried Fischer bezeichnet seine Parkinson-Erkrankung als "beschissene Unpässlichkeit".

Foto: APA/Wolfgang Langenstrassen

London - Bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit ist die Tiefe Hirnstimulation in Verbindung mit Arzneien einer rein medikamentösen Therapie überlegen. Mit Hilfe der ins Gehirn eingepflanzten Elektroden können Patienten eher wieder ihre Mobilität erlangen und ihren Alltagstätigkeiten nachgehen, wie eine britische Studie zeigt. Allerdings birgt der neurochirurgische Eingriff beträchtliche Risiken.

Gewöhnlich greifen Ärzte dann auf die Hirnstimulation zurück, wenn Medikamente nicht mehr wirken. Bei dem Eingriff pflanzen sie Elektroden in bestimmte Hirnareale ein. Sie sollen mit elektrischen Impulsen verhindern, dass die dortigen Nervenzellverbände unkontrolliert im Gleichtakt feuern und so die Steifheit und das Zittern auslösen, die typisch sind für die Erkrankung.

Steigende Lebensqualität

In der Studie behandelten britische Mediziner 366 Patienten in fortgeschrittenem Stadium entweder weiter medikamentös oder sie implantierten ihnen zusätzlich einen Hirnschrittmacher. Nach einem Jahr bewerteten die operierten Teilnehmer ihre Lebensqualität deutlich höher als die übrigen Personen. Sie fühlten sich körperlich wohler, waren mobiler und konnten aktiver am Alltag teilnehmen.

Allerdings ging der Eingriff mit Risiken einher. Fast jeder fünfte Patient litt unter gravierenden Nebenwirkungen, meist Infektionen. Ein Teilnehmer starb nach der Operation. Die Hirnstimulation habe einen wichtigen Platz in der Parkinson-Therapie, schreiben die Forscher der Universität Birmingham in der Zeitschrift "The Lancet". Jedoch müsse man jene Patienten besser identifizieren, die am ehesten von dem Eingriff profitieren. (APA)