Wien - 115.000 Alleinerziehende hat die Statistik Austria für das Jahr 2009 gezählt. Der überwiegende Anteil, nämlich rund 106.000 oder 92,4 Prozent, sind Frauen. Alleinerziehende Väter von betreuungspflichtigen Kindern (unter 15 Jahren) gab es im Vorjahr rund 9.000 - das sind 7,6 Prozent. Generell ist die Zahl der Alleinerzieher in den vergangenen Jahren laut den am Dienstag veröffentlichten Zahlen weitgehend stabil geblieben. Einen deutlichen Anstieg gab es dagegen bei unverheirateten Paaren mit Kindern. Auch die "Patchwork-Familie" gewinnt steigende Bedeutung.

In 114.400 Familien lebt ein Kind mit nur einem Elternteil. 106.000 Alleinerzieherinnen bedeutet, dass mehr als jede achte Frau mit Kindern alleinerziehend ist; bei Vätern beträgt dieser Prozentsatz 1,3 Prozent.

Viel mehr Lebensgemeinschaften

Wurden im Jahr 1985 noch 700.000 Familien mit mindestens einem Kind registriert, in denen die Eltern verheiratet waren, und nur 21.000 Lebensgemeinschaften, hat sich dieses Verhältnis im Jahr 2009 massiv geändert: 557.000 Ehepaare stehen 120.000 Lebensgemeinschaften - also Familien, in denen die Eltern unverheiratet sind - gegenüber.

Steigende Bedeutung kommt laut Statistik Austria auch den sogenannten Stieffamilien, landläufig "Patchwork-Familien" genannt, zu, also Familienverbänden, in denen Elternteile Kinder aus früheren Beziehungen einbringen. 64.700 solcher Familien gab es im Jahr 2009, das sind insgesamt fast zehn Prozent aller Paare mit Kindern. Da die Statistik Austria diese Familienform erst seit 2007 systematisch erhebt, gibt es hier allerdings noch keine Daten zur Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Die Anzahl von Ehepaaren ohne Kinder stieg stark auf 734.000 an, was die Demoskopen mit den vielen älteren Ehepaaren erklären, deren Kinder mittlerweile erwachsen und ausgezogen sind. Insgesamt zählte die Statistik Austria 2009 2,335 Millionen Familien in Österreich, 918.000 darunter Ehepaare und Lebensgemeinschaften ohne Kinder. (APA)