Erste Tester ziehen ein vorsichtig positives Fazit zum WePad.

Foto: Neofonie

Bei der Hardware sei das Tablet dem iPad überlegen.

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An der Software müsse noch gefeilter werden. Im Gegensatz zum iPad unterstützt das WePad allerdings auch Flash, Android-Apps und echtes Multitasking.

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Mit deutlich weniger Brimborium als beim ersten Mal wurde am Montag das WePad noch einmal vor Journalisten und Blogger demonstriert. Mit einem Gerät ohne funktionierenden Touchscreen, einem Video in Endlosschleife statt der echten Benutzeroberfläche und Windows 7 statt der versprochenen Linux-Variante zog der Hersteller Neofonie den Spott der IT-Welt auf sich. Bei der zweiten Präsentation hatte das Unternehmen drei funktionierende Vorseriengeräte im Gepäck. Eine Hand voll Journalisten konnten das Tablet bereits ersten Tests unterziehen und zieht ein vorsichtig positives Fazit.

Überlegene Hardware

"Technisch kann das Gerät zumindest mit dem iPad mithalten - und ist in Teilen überlegen", urteilt die Financial Times Deutschland (FTD). Mit 120 Gramm mehr auf den Rippen als das iPad ist das 800 Gramm schwere 3G-Modell kein Fliegengewicht. In Punkto Multitasking sei es Apples Gerät überlegen. Auf dem WePad laufen mehrere Anwendungen gleichzeitig - offene Anwendungen werden in einer Navigationsleiste angezeigt. Zudem besitzt das Gerät zwei USB-Anschlüsse, einen SD-Kartenslot und eine integrierte Kamera. Bei der Hardware habe das Gerät dem iPad einiges voraus. Wie zuvor bereits bekannt wurde, wird das WePad von der Asus-Tochter Pegatron gefertigt und tritt etwa auch als ExoPC allerdings mit Windows 7 in Erscheinung.

Software noch nicht ausgereift

Derzeit noch etwas zu eingeschränkt sehen die Tester die Software. Auf dem Homescreen des Tablets können Apps und Widgets deponiert werden. Navigiert wird mit dem Daumen über Touch-Steuerelemente am Display-Rand. Auf welcher Linux-Distribution das WePad OS letztendlich basieren soll, wird derzeit von Neofonie noch nicht verraten. Pluspunkt sei zwar die Unterstützung von Flash, gegen die sich Apple bekanntlich beharrlich sträubt. Doch während Apple im App Store Tausende Apps anbietet, stünden für das WePad erst wenige Programme zur Verfügung. Unter anderem ist OpenOffice vorinstalliert. Auch bei der Benutzerfreundlichkeit habe das iPad nach Meinung der FTD die Nase vorne.

Android-Apps aus dem Meta-Store

Letztendlich sollen über den sogenannten Meta-Store unter anderem auch Android-Apps zur Verfügung stehen. Derzeit würden die noch in einer virtuellen Maschine laufen. Im sogenannten "Experten-Modus" würden Nutzer vollen Zugriff auf das System erhalten. Damit könnten auch Apps installiert werden, die nicht über den Meta-Store bezogen wurden. Heise betont, dass Software und Hardware auf den Vorführgeräten noch nicht optimal aufeinander abgestimmt seien. Man müsse noch Abwarten wie die Touchsteuerung in Anwendungen von Drittanbietern integriert werden. Es genüge nicht die Maussteuerung nur durch Touch-Eingaben zu ersetzen.

Das WePad soll in Kürze vorbestellt werde können. Das WLAN-Modell kostet 449 Euro. Das 3G-Gerät mit HD-Grafik wird um 569 Euro erhältlich sein. (br/derStandard.at 27. April 2010)