Wien - Ein Bibliotheksgesetz, langgehegter Wunsch des Büchereiverbandes Österreich (BVÖ), wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Denn ein solches müsste vom Nationalrat und den neun Landtagen beschlossen werden. Und es mache, so BVÖ-Geschäftsführer Gerald Leitner, nur bei einer entsprechenden Dotierung Sinn. In Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium wurden aber Maßnahmen zur Stärkung der mehr als 1500 öffentlichen Büchereien ausverhandelt. Leitner und Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) stellten diese bei einer Pressekonferenz am Montag vor.

Das Drei-Punkte-Programm beinhaltet neben neuen Zielstandards zur Weiterentwicklung der Büchereien die Erhöhung der Büchereiförderung von 160.800 Euro auf 500.000 Euro. Inklusive der 1,5 Millionen für Koordinationsmaßnahmen stehen dem Büchereiwesen ab heuer insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung.

"Endlich drückt sich die Wertschätzung für die Bibliotheken nicht nur in Worten, sondern auch in Zahlen aus" , so BVÖ-Chef Leitner. Als dritter Punkt des Maßnahmenpakets unterzeichneten er und Schmied einen längerfristigen Rahmenvertrag:Der Büchereiverband wird als zentrale Service- und Koordinationsstelle für das öffentliche Bibliothekswesen eingerichtet. (trenk, APA, DER STANDARD/Printausgabe, 27.04.2010)