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Archivbild von Gretchen und Rudi Dutschke aus dem Jahr 1970

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Gretchen Dutschke-Klotz heute

Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

Berlin - Gretchen Dutschke-Klotz schreibt ihre Memoiren. Einen Verlag hat die 68 Jahre alte Witwe des Studentenführers Rudi Dutschke noch nicht - wohl aber einen Titel, wie sie der "Bild am Sonntag" sagte: "Being Saved". Eine Witwenrente bezieht die Amerikanerin demnach nicht. "Nein, vom Rudi krieg ich gar nichts. Der hat nie gearbeitet. Also: Er hat gearbeitet, immer. Aber nie solche Arbeit, für die man Rente kriegt." Dutschke-Klotz lebte nach dem Tod ihres Mannes in Dänemark und in den USA und ist mittlerweile nach Berlin zurückgekehrt.

Rudi Dutschke, eine der wichtigsten Figuren der 68er Generation in Deutschland, starb am 24. Dezember 1979 in Dänemark an den Spätfolgen des Attentats, das 1968 auf ihn verübt worden war. Über ihn hat seine aus dem US-Bundesstaat Illinois stammende Frau bereits ein Buch geschrieben ("Wir hatten ein barbarisches, schönes Leben"), außerdem veröffentlichte sie seine Tagebücher. Nun will sie dies um eine weitere Perspektive ergänzen.

Auf die Frage, ob Dutschke seinerzeit eine parlamentarische Karriere angestrebt hatte, sagte sie: "Ja, wir hatten vor, deshalb nach Bremen zu gehen, wo Rudi Mitglied der Grünen-Liste war und sich am Wahlkampf beteiligt hat. Eine Rolle im Parlament hätte ich ihm zugetraut. Er sich natürlich auch." Als Minister hätte sie sich ihren Mann aber nicht vorstellen können. "Das hätte Rudi nicht gewollt und nicht gekonnt. Da war er eben anders als Joschka Fischer. Rudi wäre auch niemals Lobbyist eines Automobilkonzerns geworden" sagte Dutschke-Klotz in Anspielung auf den ehemaligen deutschen Außenminister. (APA/red)