ModeratorIn: Wir begrüßen Barbara Rosenkranz bei uns im Chat und bitten die UserInnen um Fragen!

Barbara Rosenkranz: Ein herzliches Grüß Gott den Usern und Userinnen. Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

saginet schongoanet: Warum glauben Sie die richtige Kandidatin zu sein? Nennen Sie 2 Vorteile jeweils gegenüber den anderen Anwärtern.

Barbara Rosenkranz: Ich werde eine Bundespräsidentin für die Bevölkerung sein. Ich werde auch meine Stimme erheben, wenn die die keine haben sie brauchen ohne mich vor den Mächtigen zu verstecken. Zum zweiten, werde ich mich nicht Verschweigen, wenn es darum geht die Lebensfragen anzusprechen, die von der Politik nicht mit dem nötigen Ernst wahrgenommen werden.

TVP- Beyond politics, poverty & war: Guten Tag Frau Rosenkranz! Was denken Sie über eine Multikulturelle Gesellschaft. Ist so etwas in Europa überhaupt möglich?

Barbara Rosenkranz: Ich bin überzeugt davon, dass die 54% der Österreicher, die vor kurzem in einer Umfrage ihre Sorge darüber ausgedrückt haben, dass die Prägung und Identität unseres Landes in Gefahr ist, ernst genommen werden müssen. Die politische Klasse muss ihre multikulturelle Strategie korrigieren.

ModeratorIn: Eine Userfrage per Email: Frau Rosenkranz, Sie haben laut Medien ein eher gespaltenes Verhältnis in Bezug auf die Akzeptanz von homosexuellen Lebensformen. Wie würden Sie reagieren, wenn eines Ihrer Kinder Ihnen seine Homosexualität offenbart und au

Barbara Rosenkranz: Ich habe kein gespaltenes, sondern ein ganz klares Verhältnis zur Homosexualität. Wie ein Mensch sexuell orientiert ist seine freie und höchst persönliche Entscheidung, das gilt selbstverständlich auch für meine Kinder. Tatsache ist aber auch, dass die Bevorzugung der Partnerschaft zwischen Mann und Frau deswegen besteht, weil nur aus ihr Kinder hervorgehen, die im Rahmen des Generationenvertrages unseren Sozialstaat absichern.

wfs: Wie stehen Sie zur Fristenlösung / Abtreibung?

Barbara Rosenkranz: Es müssen endlich die Maßnahmen gesetzt werden, die der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky als flankierende Vorkehrung zur Fristenregelung versprochen hat. Zudem teile ich die Meinung der Frau Staatssekretärin Marek dass im Rahmen einer anonymen Statistik Zahl und Motiv der Abtreibung erhoben werden sollen um jungen Frauen im Schwangerschaftskonflikt wirksam Unterstützung zu geben.

andreas weissnicht: Was halten Sie von der Aktion "Geschichtsstunde fuer Rosenkranz" am Ballhausplatz?

Barbara Rosenkranz: Ein ehrendes und respektvolles Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist zurecht Grundkonsens der 2. Republik. Eine Aktion wenige Tage vor einer Wahl die gegen eine Kandidatin gerichtet ist, ist eine unzulässige Instrumentalisierung dieses Gedenkens.

in aller Freundschaft: Frau Rosenkranz, waren Sie schon einmal persönlich bei einer Vranstaltung mit David Irving?

Barbara Rosenkranz: Nein.

ModeratorIn: Eine Userfrage per Email: Tue mir etwas schwer sie einzuordnen. Was sind Sie? Rechts? Rechtsextrem? National? Konservativ? Bitte jeweils mit Ja/Nein antworten.

Barbara Rosenkranz: Ich bin heimatbewusst und wertegebunden. Wie Sie diese Haltungen in das von Ihnen aufgestellte Schema einordnen, überlasse ich Ihrer Interpretation. Rechtsextrem bin ich jedenfalls nicht.

hans hansson: Auf derstandard ist heute zu lesen dass "ein Drittel der Jugendlichen ausländerfeinlich denkt". Finden Sie das bedrohlich?

Barbara Rosenkranz: Ich glaube nicht, dass 1/3 der Jugendlichen ausländerfeindlich denkt, auch wenn ihre berechtigte Klage über mangelnde Integration, die sie in ihrer eigenen Lebenswelt erfahren, manchmal so dargestellt wird.

meisterroda: Sg. Frau Rosenkranz. Sie sagen, Sie distanzieren sich von nationalsozalistischen Gedankengut. Tatsache ist, dass die Rechtsradikale Szene grösstenteils Sie wählen wird. Es ist offensichtlich, dass Sie bei diesen Personen gut ankommen (z.b. Facebook)

Barbara Rosenkranz: Ich will die Unterstützung rechtsextremer Personen nicht, ich wundere mich aber, dass der Bundespräsident sich nicht genauso deutlich von seiner Parteijugend abgrenzt, die regelmäßig Demonstrationen gegen meine Wahlveranstaltungen organisiert, bei denen es auch zu gewalttätigen Angriffen kommt.

stefan josef: Sg. Frau Rosenkranz ich habe sie als wahlwerbende Kandidatin niemals in Frage gestellt und werde sie auch nicht in Frage stellen, trotzdem sind sie für mich unwählbar. Verstehen Sie wieso viele einen Interpretationspielraum in Ihrer eidesstattliche

Barbara Rosenkranz: Nein.

auriumius: Sg. Frau Rosenkranz. Es verwirrt mich ein wenig, dass auf manchen Ihrer Wahlplakate leider nicht Sie sondern Herr Strache abgebildet wurde. Wie dieses?

Barbara Rosenkranz: Ich freue mich, dass Heinz Christian Strache damit ganz deutlich erklärt, dass er meine Kandidatur unterstützt. Wir haben offen und ehrlich auch damit erklärt, dass ich die Kandidatin der FPÖ bin, die allerdings auch über die Stammwähler hinaus ein Angebot an alle Bürgerinnen und Bürger darstellt. Im Gegensatz dazu möchte sich Heinz Fischer als überparteilicher Kandidat präsentieren, obwohl seit der Wahlempfehlung der Grünen klar ist, dass er nur der Kandidat der Linken ist.

zippooo: Was denken sie über Parteien wie die NVP, soll sie verboten werden?

Barbara Rosenkranz: Ich halte von derartigen rechtsextremen Gruppierungen nicht das geringste. Die Frage eines Verbots haben die Behörden zu klären.

stefan josef: Was sind Ihre größten 3 Schwächen? Bitte nicht ausweichen, wie beim Bewerbungsgespräch!

Barbara Rosenkranz: Mein junger Mitarbeiter sagt: Ungeduld, übertriebener Perfektionismus und sonst fällt ihm trotz intensiven Nachdenkens nichts ein.

ikarus08: Wenn Sie freie Hand hätten... Wie würden Sie mit der sogenannten Ausländerfrage umgehen? 100.000 Ausländer abschieben, wie einst Peter Westenthaler gefordert hatte, oder eine andere Maßnahme?

Barbara Rosenkranz: Wer einen aufrechten Aufenthaltstitel hat, lebt mit uns voll akzeptiert in unserem Land. Bei straffälligen Ausländern wäre es jedoch wichtig die Gesetze konsequent anzuwenden, was in vielen Fällen den Verlust des Aufenthaltsrechtes zur Folge hätte.

User ohne Recht auf freie Meinungsäußerung: Erwarten Sie, dass Sie als Bundespräsidentin auch im Ausland empfangen werden würden, oder müssten Sie in den Keller der Hofburg einziehen?

Barbara Rosenkranz: Ich bin überzeugt davon, dass in anderen Ländern zwischen der Inszenierung im Wahlkampf und der Realität unterschieden wird. Wenn ich gewählt werde, werde ich weiterhin in Seebarn wohnen und die üblichen Amtsräume in der Hofburg beanspruchen.

hage: Halten Sie Herrn Strache für einen Populisten, und wenn nein, wo beginnt für Sie Populismus verhetzend und gefährlich zu werden? Teilen Sie zB die Ansichten von Frau Winter?

Barbara Rosenkranz: Heinz Christian Strache ist ein populärer Politiker, der die Sorgen der Menschen ernst nimmt und sie in der Politik vertritt. Das ist kein Populismus sondern eine Haltung die man von allen Politikern einfordern muss. Zum Islam: Ich kritisiere grundsätzlich keine Religionen, sondern die österreichische Politik, die eine Einwanderung zugelassen hat, die mittlerweile zur Bildung von Parallelgesellschaften mit völlig anderen Werten und Rechtssystemen geführt hat.

sdasd sdasd: sind sie für zweisprachige ortstafeln?

Barbara Rosenkranz: Eine Lösung der Ortstafeldiskussion muss die Kärntner Bevölkerung miteinbeziehen.

F F: Frau Rosenkranz, Sie haben ja mit rechtsradikalen Gedankengut nichts am Hut und haben auch eine eidesstattliche Erklärung diesbezüglich abgegeben. Diskutieren Sie eigentlich mit Ihrem Mann über Politik und was hält er von Ihrer neuen Einstellung?

Barbara Rosenkranz: Ich habe in 2 Jahrzehnten politischer Tätigkeit nie einen Anlass gegeben, mich mit Rechtsradikalität in Verbindung zu bringen. Diese Position ist auch keineswegs neu. Ich diskutiere mit meinem Mann immer wieder über vieles und kann Ihnen versichern, dass eine Ehe nur dann dauerhaft sein kann, wenn man gelernt hat mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen.

W.Campbell: Wie würden Sie als Bundespräsidentin, welches ja ein repräsentatives Amt ist, außenpolitisch auftreten? Bzw. was sind Ihre Ziele in der Außenpolitik?

Barbara Rosenkranz: Mein wichtigstes Ziel in der Außenpolitik ist eine starke und konsequente Vertretung der österreichischen Interessen mit Augenmaß. Ich bin sicher, dass diese Haltung auf Respekt und Verständnis in anderen Ländern stoßen wird.

Luky Pozzo: Frau Rosenkranz, sind Sie wie Ihr Parteichef für ein nach "Ausländer" und "Inländer" differenzierendes Sozialsystem, bei dem bestimmte Leistungen "Inländern" vorbehalten bleiben?

Barbara Rosenkranz: Die gesetzlichen Regelungen sagen ganz klar, dass EU-Bürger den Staatsbürgern in jeder Hinsicht gleichgestellt sind. Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, Bürgern aus Drittstaaten den Zugang zu bestimmten Sozialleistungen erst zu ermöglichen, wenn sie einen dauerhaften Aufenthalt in Österreich haben.

ModeratorIn: Eine Userfrage per Email: Würden Sie als BP Gerd Honsik begnadigen (zB im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsamnestie)? Oder schließen sie das kategorisch aus?

Barbara Rosenkranz: Ich würde jeden Einzelfall vor allem im Hinblick auf die Rückfallgefahr prüfen.

äüsländer: Würden Sie als Bundespräsidentin verstärkt für ein Minarettverbot einsetzen?

Barbara Rosenkranz: Die freie Religionsausübung ist mir ein großes Anliegen. Minarette gelten jedoch als Symbole eines wachsenden Machtanspruchs und ich verstehe die Schweizer, die in dieser Frage eine klar ablehnende Haltung haben.

bishop: Wie stehen Sie zur EU.

Barbara Rosenkranz: Es ist klar, dass ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen der europäischen Länder, vor allem auch auf der Weltbühne, das einzig sinnvolle Konzept ist. Es gilt aber Fehlentwicklungen zu korrigieren, wie etwa die fehlende Bürgerbeteiligung und auch die zunehmende Zentralisierung. Meine Zielvorstellung ist ein Europa der Vaterländer, das von den Europäerinnen und Europäern mitgetragen wird.

Manfred Bieder: Warum unterstützt Sie Parteichef Strache nicht ordentlich im Wahlkampf?

Barbara Rosenkranz: Seien Sie unbesorgt. Wir haben gemeinsame Auftritte hinter uns und ich freue mich auf die Abschlusskundgebung am Freitag gemeinsam mit ihm in Wien.

ModeratorIn: Eine Userfrage per Email: Frau Rosenkranz, haben Sie schon mal das Lied „Wenn alle untreu werden“ gesungen?

Barbara Rosenkranz: Ich singe selten bei Liedern mit außer bei der Landes- und Bundeshymne. Dieses Lied stammt übrigens aus dem Jahr 1814 und war ein Ausdruck der sich damals formierenden Bewegung für Freiheit und Demokratie.

Zsuzsa Kicsi: Fr. Rosenkranz, welche Gefahren sehen Sie als "Bedrohung" für Österreichs Identität?

Barbara Rosenkranz: Österreich ist wie Europa christlich geprägt und hat darüber hinaus durch die Aufklärung die Trennung von Kirche und Staat verwirklicht. Außerdem ist die Gleichberechtigung der Geschlechter eine unverzichtbare Grundlage des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. Diese Grundwerte und Rechtsvorstellungen müssen wir auch gegen konkurrierende Ansichten bewahren.

stef hagner: sehr geehrte frau rosenkranz. im internet kursiert ein video zu einer veranstaltung von david irving aus den frühen 90ern. im publikum sitzt eine frau die ihnen sehr ähnlich sieht. eine digitale analyse mit vergleichfotos von ihnen aus dieser zeit h

Barbara Rosenkranz: Das bin ich nicht.

ace2001: Welche politischen Konsequenzen werden Sie und Ihre Partei ziehen wenn Sie bei der Wahl nicht erfolgreich (weniger als 16,90%)sind?

Barbara Rosenkranz: Ich bin sehr zuversichtlich dass ich diese Marke übertreffe.

ModeratorIn: Wir danken Barbara Rosenkranz fürs Chatten und den UserInnen für Fragen, leider konnte wegen des großen Andrangs nur ein Bruchteil der Fragen beantwortet werden.

Barbara Rosenkranz: Ich danke den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und wünsche noch einen schönen und erfolgreichen Tag.