Im P2P-Netzwerk Winni treibt derzeit ein Virus sein Unwesen, der auf infizierten Rechnern Screenshots der Web-History anfertigt, berichtet die BBC unter Berufung auf japanische Medien. Der Trojaner gibt sich als Porno-Game aus und erpresst Opfer damit, die Screenshots im Namen der User auf einer eigenen Seite zu veröffentlichen.

Schuldirektor unter 5.500 Opfern

An die Daten der User gelangt Kenzero, indem er während der Installation des vermeintlichen Spiels nach persönlichen Angaben verlangt. Die Erpresser sollen danach per E-Mail 1.500 Yen (ca. 12 Euro) für angebliche Urheberrechtsverletzung einfordern. Dem Bericht zufolge soll ein japanischer Schuldirektor eines der insgesamt 5.500 Opfer des Virus sein. Wie viele Personen den Forderungen bereits nachgekommen sind, ist nicht bekannt.

Erpressungstrick

Trojaner Kenzero geht offenbar ähnlich wie ein zuvor beobachteter Virus vor, der speziell auf europäische Nutzer abzielte. Dieser durchsuchte die Harddisk infizierter PCs nach urheberrechtlich geschützten Inhalten. Mit der Zahlung von 400 US-Dollar sollten die Opfer einem Gerichtsverfahren entgehen. Die User seien aufgefordert worden die Summe mittels Kreditkarte zu bezahlen. Das Geld sei jedoch nicht abgebucht worden. Offenbar war das Ziel der Angreifer nur, an die Kreditkartendaten zu gelangen. Sicherheitsexperten empfehlen Usern, Zahlungsaufforderungen für angebliche Urheberrechtsverletzungen per E-Mail oder Pop-Ups zu ignorieren und den Rechner nach Malware zu scannen. Außerdem wird vor dem Download von Software oder anderen Inhalten über Tauschbörsen gewarnt. (red)