Linz - Die Generaldirektoren der Generali Holding Vienna AG, der Oberösterreichischen Versicherung und der Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich haben am Dienstag in Linz den Vertrag für ihre strategische Allianz unterschrieben. Sie werden künftig im Versicherungsbereich zusammenarbeiten und tragen zudem gemeinsam die "Hypo Holding GmbH" zur Beteiligung an den Hypobanken Oberösterreich und Salzburg. An der Hypo Holding GmbH beteiligt sich Generali zu 25 Prozent plus eine Aktie, die OÖ. Versicherung mit fünf Prozent und die RLB Oö. mit 70 Prozent minus eine Aktie. Über die finanziellen Transaktionen in diesem Zusammenhang haben die Partner Stillschweigen vereinbart.

Die Holding hält 48,59 Prozent der Hypo Oberösterreich, 50,57 Prozent sind im Besitz des Landes Oberösterreich, 0,84 Prozent Vorzugsaktien bei den Mitarbeitern. An der Hypo Salzburg hält die Holding 50 Prozent plus 499 Aktien. In der Hypo Salzburg wird demnächst aufgestockt: RLB-Generaldirektor Ludwig Scharinger berichtete, bis spätestens 17. Dezember müsse das Land Salzburg eine Put Option auf weitere 25 Prozent ziehen. Darüber hinaus sei die Abgabe von weiteren 15 Prozent vereinbart, so dass sie sich das Land auf 10 Prozent und eine Aktie zurückziehen werde. Ein entsprechender Landtagsbeschluss liege schon vor.

Umfassende Absicherung

Scharinger betonte, aus der Sicht der Bank gehe es nicht nur um Beteiligungen, sondern die umfassende Absicherung der Kunden. Sowie auch um die Begleitung ins Ausland auch mit Versicherungsprodukten, vor allem in einem 300 Kilometer-Bereich. Die Hypo Oberösterreich habe 80.000, die Hypo Salzburg 53.000 und die RLB gemeinsam mit den Raiffeisenbankensektor 676.000 Kunden. Er verwies auf das Thema Altersvorsorge, wo die RLB schon 1.500 Verträge abgeschlossen habe, obwohl erst am 25. Februar damit begonnen worden sei, bis Jahresende sollten es 12.000 sein. Dazu die Sicherung des Vermögens: "Wenn das nicht sinnvoll versichert wird, dann wird's auch unser Risiko", sagte Scharinger. Dazu seien ein starker regionaler Partner wie die Oberösterreichische und ein starker internationaler Player wie die Generali notwendig.

"Gute Beteiligung"

Generali-Generaldirektor Dietrich Karner bezeichnete die Allianz als "gute Beteiligung". Seine Versicherung erwarte, dass beide Hypo-Banken in Zukunft Wertzuwächse erarbeiten. Für alle drei Partner werde es Zusatznutzen geben. Er erwartet sich zusätzliches Geschäft. Alle würden ihre Stärken einbringen. Im Versicherungswesen seien Kooperationen notwendig. Im Lebensversicherungsbereich würden 60 Prozent über Bankschalter laufen - Tendenz steigend. "Wenn eine Versicherung keinen starken Bankpartner hat, ist sie auf dem Abstellgleis", sagte Karner, ähnlich argumentierte Oberösterreichische-Generaldirektor Wolfgang Weidl.

"Win-win-win-Situation" Weidl betonte, es gebe für alle drei Partner eine "win-win-win-Situation". Durch die Allianz könne der Kundennutzen in Salzburg und Oberösterreich ausgebaut werden. Sie bringe seiner Versicherung internationale Synergien, Rückversicherung, Synergien im Groß- und Industriegeschäft durch Mitversicherung, dazu Produkte, die seine Versicherung nicht vertreibe, etwa Assistance, Reise- sowie Krankenversicherungen und außerdem Synergien im Backoffice etwa durch Zusammenarbeit im Bereich Sachverständige, Schadensmanagement oder Kfz-Zulassung.

Auf die Frage nach der Raiffeisenversicherung erklärte Scharinger: "Wir arbeiten zusammen, sie wird aber ständig weniger Bedeutung bekommen". Raiffeisen sei vielfältig, so auch in Oberösterreich. Der Kunde müsse wählen können. (APA)