Populär wurde die Onlinekommunikation in Echtzeit durch das israelische Start-up Mirabilis Ltd. Im November 1996 stellte die Softwareschmiede das Gratisprogramm ICQ (sprich: "I seek you") ins Netz und eroberte die User-Herzen im Sturm: Innerhalb von sechs Monaten registrierten sich 850.000 Nutzer, die Millionengrenze war wenig später überschritten - und das Interesse der Internetbranchenriesen geweckt. Im Sommer 1998 verleibte sich America Online (AOL) das erfolgreiche Kommunikationsprogramm ein.

Nachzügler

Und auch andere Konzerne erkannten rasch das Potenzial: Microsoft und Yahoo! entwickelten eigene Gratis-Chat-Anwendungen und teilen sich heute mit AOL Time Warner - der größte Instant-Messaging-Provider weltweit - den Löwenanteil des Marktes. Insgesamt nutzen Schätzungen zufolge rund 400 Millionen Menschen die verschiedenen Online-Chat-Anwendungen. Noch ist das Angebot ja überwiegend gratis. MSN hat kürzlich einen ersten Schritt in Richtung kostenpflichtiger IM-Dienste getan und berechnet Gebühren für den Empfang und das Versenden von SMS zum Messenger. Auf nennenswerte Einnahmen durch seine IM-Anwendungen kann aber lediglich Jabber verweisen. Unter seinen weltweit rund zehn Millionen Nutzern sind derzeit drei Millionen zahlende Kunden. (DER STANDARD Printausgabe, 14. April 2003)