Bagdad - Nach mehr als zweitägigen gewalttätigen Plünderungen in Bagdad sind Freitag Abend erstmals private Milizen als Ordnungsmacht in der irakischen Hauptstadt aufgetreten. In mehreren Stadtteilen patroullierten zivil gekleidete Bewaffnete an Kreuzungen Fahrzeuge und Passanten, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.

Im bürgerlichen Viertel El Mansour im Westen der Stadt feuerten private Milizen an einer selbst errichteten Straßensperre auf ein voll beladenes Auto mutmaßlicher Plünderer. Ob es dabei Tote oder Verletzte gab, war unklar.

Die Milizen waren den Angaben zufolge mehrheitlich mit Sturmgewehren und Pistolen bewaffnet. Am Abend waren dutzende Einwohner von Bagdad zu sehen, die sich mit offensichtlichem Diebesgut auf den Heimweg in Richtung des schiitischen Armenviertels Saddam City machten. (APA)