Ausstellungsansicht "Quasi dasselbe...?" im Kunstpavillon Innsbruck.

Foto: Thalmair

Jahrelang hat Maria Anwander eine Reihe von Objekttexten aus Museen "gestohlen". Für ihre Arbeit "My Most Favourite Art" hat sie diese dann zusammengefügt und gewährt damit Einblick in ihren persönlichen Kunst-Olymp. Vorausgesetzt, wir haben die dazugehörigen Bilder bereits im Kopf - imaginieren sie geradezu hinzu.

Als Teil der Gruppenausstellung "Quasi dasselbe...? Diskurse mit poetischer Funktion" geht es dieser wie anderen konzeptionellen Positionen um ein selbstreflexives Sicheinlassen auf Interpretationen anderer kultureller Texte. Das wörtliche Zitat eines Buchtitels von Umberto Eco, in dem es gerade um die Hinterfragung von Übersetzung als einer Interpretationsleistung geht, ist programmatisch.

Die von Birgit Rinagl und Franz Thalmair (vom Kollektiv CONT3XT.NET) kuratierte Schau ist an der Schnittstelle Literatur, Sprache, Poesie und bildende Kunst angesiedelt. Bei Anna Artakers interaktivem Kreuzworträtsel "Personenalphabet" ist demnach das gemeinsame Gedächtnis genauso einkalkuliert wie die Erwartungen des Publikums bei der metronomischen Installation von Johanna Tinzl und Stefan Flunger. Das Spiel, diese Codes zu dechiffrieren, kann beginnen. (it/ DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.4.2010)