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Das Innere des Schädels ist in vielen Bereichen noch immer ein Rätsel, Neurologie ein interessantes aber arbeitsintensives Fach

Foto: AP/Brigham and Women's Hospital

Deutsche Neurologen gehen bei ihrer Nachwuchsförderung einen innovativen Weg: sie haben eine Internet-Community und  Kommunikationsplattform für die rund 2000 Assistenzärzte in Deutschland gestartet, die sich in der Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie befinden. Gleichzeitig ist der Internetauftritt ein Info-Point für Studenten der Humanmedizin und andere junge Menschen in der Berufsorientierungsphase. Denn auch der Neurologie - das medizinische Fach mit der größten Wachstumsdynamik - geht mit ihrer immer bedeutenderen Rolle in der medizinischen Versorgung der Nachwuchs aus. Junge Menschen mit Interesse für die Medizin erfahren auf der neuen Website, wie man zum Neurologen wird, wie Neurologen arbeiten und was sie beschäftigt. Der Auftritt wird laufend weiter ausgebaut. Betreiber der Website sind die Jungen Neurologen, die Nachwuchsorganisation der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und des Berufsverbands der Neurologen (BDN). Unterstützt wird das Projekt außerdem vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN).

Erfolgsstory Neurologie

Die Neurologie der vergangenen zwei Jahrzehnten ist eine Erfolgsstory. War sie früher eher auf die Diagnose spezialisiert, hat sie sich zu einer aktiv behandelnden Disziplin entwickelt. Sie nimmt heute zum Beispiel im Notfall- und Akutbereich bei der Versorgung von Schlaganfall-, Schmerz- oder Schwindelpatienten eine zentrale Rolle ein. Neurologen haben wegen der intensiven Erforschung des Gehirns und des Nervensystems heute Therapien zur Hand, die vor zwanzig Jahren noch kaum für möglich gehalten wurden: Neurologen behandeln nun chronische Erkrankungen wie die Parkinson-Krankheit oder Multiple Sklerose, bei denen bis vor wenigen Jahren Ärzten kaum Mittel zur Verfügung standen.

In nur 15 Jahren hat sich die Anzahl der behandelten Patienten in Kliniken verdoppelt. Die Kehrseite der Medaille: Obwohl heute mehr Nachwuchs ausgebildet wird, ist der Personalbedarf in vielen Kliniken größer als das Angebot. In den kommenden Jahren droht sich diese Mangel noch zu verschärfen, weil der Anteil alter Menschen in der Bevölkerung wächst. Außerdem besteht aus Strukturgründen die Gefahr, dass immer weniger niedergelassene Neurologen zur Verfügung stehen.

Junge Menschen für die Neurologie begeistern

Der Internetauftritt soll Einblicke in das spannende und äußerst innovative Fach geben. Er soll beim Nachwuchs aber auch Hemmschwellen abbauen, die manchmal noch gegenüber der Medizin an dem kompliziertesten Organ, dem Gehirn, bestehen. Auf der Website gibt es zum Beispiel einen Stellenmarkt für Assistenzärzte, Adressen von Praxen, die Famulaturen anbieten, Artikel über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ein Diskussionsforum, in dem man den Jungen Neurologen Fragen stellen kann. (red)